Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 2,8, International School of Management, Standort Dortmund , Sprache: Deutsch, Abstract: Während den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts herrschten Militärregimes in Lateinamerika. Die Volkswirtschaften waren größtenteils geschlossen: Der Binnenmarkt blieb zu einem bedeutenden Teil für die lokalen Produzenten reserviert. Diese standen außer Konkurrenz zum Ausland. Die Industrietechnologie der einzelnen Länder Lateinamerikas blieb im Vergleich zu den sich etablierenden Industrienationen zurück und nur durch den öffentlichen Sektor und die Produktion von Primärgütern wie landwirtschaftliche Produkte oder die Förderung von Bodenschätzen konnte ein wirtschaftliches Wachstum erreicht werden. Aber alleine die Agrar-wirtschaft konnte nicht dazu beitragen, den Vorsprung der Industrienationen zu verringern und die Region in eine neue Epoche zu führen. Dieses nicht ausreichende Wachstum führtedagegen zu einer zunehmenden Verschuldung des Staates im Ausland und der eigenen Bürger. In den 80er Jahren vollzog sich ein Prozess der erneuten Demokratisierung, und es begann der Kampf gegen die Inflation, um wirtschaftliche Stabilität und nachhaltiges Wachstum zu erzielen. In weiten Teilen Lateinamerikas wurden auf Grund eines sinkenden Angebots an inländischen Ersparnissen die Investitionen im Zeitraum 1973 bis 1982 mit Auslandskrediten finanziert, was zu Inflation und hohen Auslandsschulden führte. Eine Konsequenz aus den Krisen war der so genannten "Konsens von Washington". Er sollte die Region stabiler machen. Anfang der 90er Jahre entschieden sich etliche Länder, sich verstärkt den internationalen Märkten zu öffnen und erhielten so die Möglichkeit, die Investitionsströme in die Region zu ziehen, die zum neuen Motor der Volkswirtschaften wurden. Länder wie Mexiko, Brasilien und Chile hatten mit ihrem neuen Konzept Erfolg, in anderen Staaten, wie z.B. in Argentinien und inPeru, hielt dieser Erfolg nicht lange. Die Kapitalströme wurden durch die Krisen in Südost-Asien, Russland, der Türkei, aber auch in einigen lateinamerikanischen Ländern reduziert, Exporte und Investitionen sanken. Heutzutage gelten Länder wie Chile und Brasilien als die zukunftsweisenden Nationen auf dem amerikanischen Subkontinent. Andere Länder, z.B. Argentinien, stehen als die großen Verlierer der vergangenen 15 Jahre da und werden nur durch eine kritische, rückblickende Analyse der internen und externen Umstände, die zu den Wirtschaftskrisen führten, einen Weg finden, der die "verlorene Zeit" zumindest zu einem kleinen Teil wett machen kann.
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