Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ist im Schulalltag zunehmend präsent, nimmt darin jedoch nach wie vor eine prekäre Position ein - dies betrifft nicht nur LGBTIQ_-Kinder und -Jugendliche, sondern ebenso pädagogische Fachkräfte. Ausgehend von einer kritisch-dekonstruktiven Pädagogik rekonstruiert die Studie soziale Deutungsmuster über den Umgang mit und Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen in der Schule. Dies geschieht auf Basis von qualitativen Interviews mit lesbischen, schwulen, bi- und heterosexuellen sowie inter-, trans_- und cisgeschlechtlichen Lehrkräften. Das Buch leistet…mehr
Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ist im Schulalltag zunehmend präsent, nimmt darin jedoch nach wie vor eine prekäre Position ein - dies betrifft nicht nur LGBTIQ_-Kinder und -Jugendliche, sondern ebenso pädagogische Fachkräfte. Ausgehend von einer kritisch-dekonstruktiven Pädagogik rekonstruiert die Studie soziale Deutungsmuster über den Umgang mit und Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen in der Schule. Dies geschieht auf Basis von qualitativen Interviews mit lesbischen, schwulen, bi- und heterosexuellen sowie inter-, trans_- und cisgeschlechtlichen Lehrkräften. Das Buch leistet damit einen innovativen Beitrag zu einem bislang kaum erforschten Themengebiet der Erziehungswissenschaft und liefert hierdurch neue Impulse für die Professionalisierung von Lehrkräften.
Dr. Florian Cristóbal Klenk, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik in den Arbeitsbereichen Schulpädagogik im Kontext von Heterogenität und Praxislabor, Technische Universität Darmstadt
Inhaltsangabe
1 Einleitung - beunruhigende Bewegungen 2 Un-/gebrochene Heteronormativität - Konstellationen kritischer und dekonstruktiver Pädagogik 2.1 Post-Heteronormativität - ber Wandel und Kontinuität eines interdependenten Macht-und Herrschaftsverhältnisses
2.2 Kritisch-dekonstruktive Pädagogik - Korrespondenzen immanenter Kritik in der Bildung 2.3 Conclusio - kritisch-dekonstruktives Intersektionalitätsmodell als Sensitizing Concept 3 Forschungsberblick - vielfältige geschlechtliche und sexuelle Lebensweisen im Feld der Schule 3.1 Erste Sondierung - zwischen Akzeptanz und Anfeindung von Differenz 3.2 Zweite Sondierung - inter-/nationale Studien zu den Lebenslagen von LGBTIQ*-Personen 3.3 Dritte Sondierung - inter-/nationale Studien zur schulischen Situation von LGBTIQ*-Jugendlichen und zum Verhalten pädagogischer Fachkräfte 3.4 Conclusio - Desiderat und Anliegen der Arbeit 4 Studiendesign - Deutungsmusteransatz meets Grounded Theory Methodology meets Differenztheorie 4.1 Der Deutungsmusteransatz - eine epistemologische Brcke zwischen Struktur und Subjekt 4.1.1 Wissenschaftshistorische Verortung - zwischen Determination und Emergenz 4.1.2 Essentials - die Grundprinzipien des Deutungsmusteransatzes 4.2 Die Grounded Theory Methodology - ein dynamischer Forschungsstil 4.2.1 Wissenschaftshistorische Verortung - der Spirit datenverankerter Theoriebildung 4.2.2 Essentials - die Grundprinzipien der Grounded Theory Methodology 4.3 Hybride Forschung - Anschlussstellen zwischen Deutungsmusteransatz, Grounded Theory Methodology und Differenztheorie 4.3.1 Differenztheorie und Grounded Theory Methodology 4.3.2 Deutungsmusteransatz und Differenztheorie 4.3.3 Grounded Theory Methodology und Deutungsmusteransatz 4.4 Conclusio - das Design der Studie unter dem methodologischen Brennglas 4.5 Dokumentation des Forschungsprozesses - Erhebungstechnik, Interviewpartner:innen und theoretisches Sampling 5 Empirie - Deutungsmusteranalyse er den Umgang mit und die Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen 5.1 Dethematisierung - wie Lehrkräfte den Umgang mit und die Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen als eine obsolete Aufgabe deuten 5.1.1 "Das ist überhaupt kein Thema" - heterosexuelle (Cis-)Jugendliche als tolerante Subjekte 5.1.2 "Es ist n Stückchen Normalität" - LG(B)T(IQ*)-Jugendliche als tolerierte und zu tolerierende Tatsache 5.1.3 "'Okay, so what?'" - schulische Welt-, Selbst-und Anderenbilder zwischen Toleranz und Ignoranz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt 5.1.4 "Akzeptanz, Normalität, Toleranz kommt nicht dadurch, dass man ständigmit dem Finger darauf zeigt" - zwischen Normalisierung von LGT-Lebensweisen und der Bagatellisierung heteronormativer Gewalt 5.2 Fragmentierung - wie Lehrkräfte den Umgang mit und die Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen als eine sozial-situative Teilaufgabe deuten 5.2.1 "Wegen Baustelle geschlossen" - geschlechtliche und sexuelle Identitätsfindung als Aufgabe der Adoleszenz 5.2.2 "Die sindda noch sehrtestosterongesteuert" - junge heterosexuelle (Cis-)Männer zwischen sozialem Verdacht und essentialistischer Entlastung 5.2.3 "Also ein schwuler Maurer ist (...)" - homofeindliche Berufsschler zwischen klassistischer Objektivierung und geschlechtlicher Authentizität 5.2.4 "Da spielt auchder kulturelle Hintergrund ne massive Rolle" - Heteronormativität als Problem natio-ethno-kultureller Migrationsanderer 5.2.5 "Da trete ich als Lehrerin auf und nicht an erster Stelle als Privatperson" -Geschlecht und sexuelle Orientierung zwischen (multi-)professioneller und privater Zuständigkeit 5.2.6 "Und äußerlichMann, innerlich Frau, äußerlichimmer mehr Frau. Merkwürdig" - Irritation als Krise der Ordnung und Chance zur sozialen Wertevermittlung 5.3 Responsibilisierung - wie Lehrkräfte den Umgang mit und die Thematisierung von v
1 Einleitung - beunruhigende Bewegungen 2 Un-/gebrochene Heteronormativität - Konstellationen kritischer und dekonstruktiver Pädagogik 2.1 Post-Heteronormativität - ber Wandel und Kontinuität eines interdependenten Macht-und Herrschaftsverhältnisses
2.2 Kritisch-dekonstruktive Pädagogik - Korrespondenzen immanenter Kritik in der Bildung 2.3 Conclusio - kritisch-dekonstruktives Intersektionalitätsmodell als Sensitizing Concept 3 Forschungsberblick - vielfältige geschlechtliche und sexuelle Lebensweisen im Feld der Schule 3.1 Erste Sondierung - zwischen Akzeptanz und Anfeindung von Differenz 3.2 Zweite Sondierung - inter-/nationale Studien zu den Lebenslagen von LGBTIQ*-Personen 3.3 Dritte Sondierung - inter-/nationale Studien zur schulischen Situation von LGBTIQ*-Jugendlichen und zum Verhalten pädagogischer Fachkräfte 3.4 Conclusio - Desiderat und Anliegen der Arbeit 4 Studiendesign - Deutungsmusteransatz meets Grounded Theory Methodology meets Differenztheorie 4.1 Der Deutungsmusteransatz - eine epistemologische Brcke zwischen Struktur und Subjekt 4.1.1 Wissenschaftshistorische Verortung - zwischen Determination und Emergenz 4.1.2 Essentials - die Grundprinzipien des Deutungsmusteransatzes 4.2 Die Grounded Theory Methodology - ein dynamischer Forschungsstil 4.2.1 Wissenschaftshistorische Verortung - der Spirit datenverankerter Theoriebildung 4.2.2 Essentials - die Grundprinzipien der Grounded Theory Methodology 4.3 Hybride Forschung - Anschlussstellen zwischen Deutungsmusteransatz, Grounded Theory Methodology und Differenztheorie 4.3.1 Differenztheorie und Grounded Theory Methodology 4.3.2 Deutungsmusteransatz und Differenztheorie 4.3.3 Grounded Theory Methodology und Deutungsmusteransatz 4.4 Conclusio - das Design der Studie unter dem methodologischen Brennglas 4.5 Dokumentation des Forschungsprozesses - Erhebungstechnik, Interviewpartner:innen und theoretisches Sampling 5 Empirie - Deutungsmusteranalyse er den Umgang mit und die Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen 5.1 Dethematisierung - wie Lehrkräfte den Umgang mit und die Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen als eine obsolete Aufgabe deuten 5.1.1 "Das ist überhaupt kein Thema" - heterosexuelle (Cis-)Jugendliche als tolerante Subjekte 5.1.2 "Es ist n Stückchen Normalität" - LG(B)T(IQ*)-Jugendliche als tolerierte und zu tolerierende Tatsache 5.1.3 "'Okay, so what?'" - schulische Welt-, Selbst-und Anderenbilder zwischen Toleranz und Ignoranz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt 5.1.4 "Akzeptanz, Normalität, Toleranz kommt nicht dadurch, dass man ständigmit dem Finger darauf zeigt" - zwischen Normalisierung von LGT-Lebensweisen und der Bagatellisierung heteronormativer Gewalt 5.2 Fragmentierung - wie Lehrkräfte den Umgang mit und die Thematisierung von vielfältigen Lebensweisen als eine sozial-situative Teilaufgabe deuten 5.2.1 "Wegen Baustelle geschlossen" - geschlechtliche und sexuelle Identitätsfindung als Aufgabe der Adoleszenz 5.2.2 "Die sindda noch sehrtestosterongesteuert" - junge heterosexuelle (Cis-)Männer zwischen sozialem Verdacht und essentialistischer Entlastung 5.2.3 "Also ein schwuler Maurer ist (...)" - homofeindliche Berufsschler zwischen klassistischer Objektivierung und geschlechtlicher Authentizität 5.2.4 "Da spielt auchder kulturelle Hintergrund ne massive Rolle" - Heteronormativität als Problem natio-ethno-kultureller Migrationsanderer 5.2.5 "Da trete ich als Lehrerin auf und nicht an erster Stelle als Privatperson" -Geschlecht und sexuelle Orientierung zwischen (multi-)professioneller und privater Zuständigkeit 5.2.6 "Und äußerlichMann, innerlich Frau, äußerlichimmer mehr Frau. Merkwürdig" - Irritation als Krise der Ordnung und Chance zur sozialen Wertevermittlung 5.3 Responsibilisierung - wie Lehrkräfte den Umgang mit und die Thematisierung von v
Rezensionen
Mit dem Buch gelingt ein doppelter Schachzug: Zum einen führt Klenks überzeugende Umsetzung der Grounded Theory zu einer datenbasierten Theoriebildung, die unter dem Begriff der Post-Heteronormativität die professionelle Ambivalenz erklären kann, die im Kontext von Schule Heteronormativität zugleich reproduziert und transformiert. [...] Zum anderen stellt Klenk ein neues begriffliches Instrumentarium zur Verfügung, das vor allem in Form der angebotenen Typologie erlaubt, (selbst)reflexiv und kritisch auf den schulischen Umgang mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt zu blicken und die Interaktion mit LGBTIQ*-Schüler*innen und Lehrkräften zu verändern. Antke Engel, GENDER 1-2024, S.151-153 Die Dissertation ist ein lesenswertes und fachlich fundiertes Werk, welches einen bedeutenden Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion über Geschlechter- und Sexualitätsfragen im schulischen Kontext leistet. [...] Die Arbeit öffnete neue Perspektiven und regt zum Nachdenken an, wie Schulen ihre Rolle in der Förderung von Akzeptanz, Vielfalt und Gerechtigkeit besser erfüllen können. Als eine der ersten Studien dieser Art in diesem Bereich bietet sich eine Fülle von weiterführenden Projekten an. Mario Mallwitz, Socialnet, 27.07.2023
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