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Der Turiner Architekt Garrone wird Opfer eines bizarren Mordes. Seine Ermittlungen führen den aus Sizilien stammenden Commissario Santamaria (Marcello Mastroianni) in die höchsten Kreise der Turiner Society. Doch nicht nur Großindustrielle, verarmte Aristokraten und zwielichtige Kunsthändler säumen ab sofort seinen Weg - sondern auch die geheimnisvolle Femme Fatale Anna Carla Dosio (Jacqueline Bisset), die ebenfalls in den Fall verstrickt zu sein scheint. Der Commissario steht vor einem schier unlösbaren Puzzle.
Bonusmaterial
Beil.: Booklet

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Produktbeschreibung
Der Turiner Architekt Garrone wird Opfer eines bizarren Mordes. Seine Ermittlungen führen den aus Sizilien stammenden Commissario Santamaria (Marcello Mastroianni) in die höchsten Kreise der Turiner Society. Doch nicht nur Großindustrielle, verarmte Aristokraten und zwielichtige Kunsthändler säumen ab sofort seinen Weg - sondern auch die geheimnisvolle Femme Fatale Anna Carla Dosio (Jacqueline Bisset), die ebenfalls in den Fall verstrickt zu sein scheint. Der Commissario steht vor einem schier unlösbaren Puzzle.

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Beil.: Booklet
Autorenporträt
Carlo Fruttero, geboren 1926 in Turin, hat zusammen mit Franco Lucentini viele sehr erfolgreiche Kriminal- und Gesellschaftsromane geschrieben, darunter "Die Sonntagsfrau", "Wie weit ist die Nacht", "Der Palio der toten Reiter", "Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz", "Das Geheimnis der Pineta".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2008

Der blasse Charme der Bourgeoisie
Bisset, Trintignant und Mastroianni langweilen sich aufs Gepflegteste in Luigi Comencinis "Sonntagsfrau"

Luigi Comencini: "Die Sonntagsfrau".

Koch Media. 105 Minuten. Italienisch, Deutsch, Untertitel. Achtseitiges Booklet, Bildergalerie.

Als das italienische Autorenduo Fruttero und Lucentini im Jahr 1972 sein erstes gemeinsames Buch "Die Sonntagsfrau" auf ein dankbares Publikum losließ, gelang den beiden Männern ein außergewöhnlicher Roman: ein Gesellschafts-Panorama norditalienischer Verkommenheiten und Schrullen, das anstrengungslos eine spannende Thrillergeschichte mit bissigem Humor verband. Um nichts weniger ging es auch dem "Commedia all'italiana"-Veteranen Luigi Comencini, als er das Buch 1975 mit Jacqueline Bisset und den beiden Schwergewichten Mastroianni und Trintignant verfilmte. Doch es ist seltsam: Die drei Hauptdarsteller sind perfekt in ihren Rollen, Comencini trifft exakt den Ton des Buches, sein Film ist elegant und gediegen - und trotzdem bleibt er immer ein wenig blass. Es scheint fast, als sei genau dies Comencinis Absicht gewesen: "Die Sonntagsfrau" wirkt in fast jeder Einstellung wie ein guter Film, der eine schnöselige Langeweile verbreitet - das konfektionierte Sonntagskleid unter den starbesetzten Euro-Filmen jener Ära.

Im hübschen Turin wird der schmierige Architekt Garrone eines Nachts mit einem steinernen Phallus erschlagen. Der aus Sizilien stammende Kommissar Santamaria (Mastroianni) nimmt die Ermittlungen auf. Schon bald gerät er an die gelangweilte Großindustriellen-Gattin Anna Carla (Bisset) und ihren Freund, den homosexuellen Großbürgerssohn Massimo (Trintignant), zwei Hobby-Zyniker, die bis über beide Ohren in das Verbrechen verstrickt scheinen . . .

Das in der Vorlage entworfene Sittenbild, es gelingt im Prinzip auch hier: Die High-Society-Welt der Müßiggänger Trintignant und Bisset löst bei Mastroiannis Kommissar dieselben ambivalenten Gefühle aus wie beim Zuschauer: Dem Freundespaar kommt in seinem arroganten ennui sogar ein Mord gelegen, eine Erkenntnis, die den bodenständigen Gesetzeshüter abstößt. Und doch faszinieren ihn diese beiden undurchsichtigen, durchs Leben flatternden Gestalten. Erwartungsgemäß hat der Film seine stärksten Momente, wenn die drei Hauptdarsteller aufeinanderprallen: Vor allem Mastroianni als schwermütiger Kommissar und die Bisset, die den Part der Anna Carla mit geradezu aggressiver Entrücktheit bekleidet, haben einige schöne Momente. Doch von seinen Darstellern abgesehen, fehlt dem Film eindeutig die Strahlkraft. Unter Comencinis Regie läuft all das auseinander, was im Roman noch eine Einheit bildete: Für einen Thriller ist der Film zu unspannend, und für eine Komödie letztlich nie komisch genug. Es ist, als wäre es Comencinis Anliegen gewesen, die unentschlossene Tristesse seiner Hauptfiguren auch in allen anderen Facetten des Films obwalten zu lassen: in den immer etwas milchigen Bildern von Kameramann Luciano Tovoli und selbst in Morricones Musik, die, obwohl sie die Seitenhiebe auf die Gepflogenheiten des Nordens listig kommentiert, immer etwas Phlegmatisches behält.

Nino Manfredi hat einmal über Comencini gesagt, er habe vergnügliche, nicht komische Filme gemacht. "Die Sonntagsfrau" bestätigt diese Einschätzung: Der Film lässt seltsam kalt, doch, um ihn auszuschalten, sieht man dem Treiben einfach zu gerne zu.

ERIC PFEIL

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