Die um 965 entstandenen Gewölbe der Großen Moschee von Córdoba mit ihren an Sterne erinnernden Rippensystemen beeindruckten bereits früh Reisende und Forschende gleichermaßen. Woher kommen diese islamischen Rippengewölbe, die so unverhofft und anscheinend ohne direkte Vorläufer im kalifalen Córdoba auftauchten und denen im islamischen Westen eine solch große Zukunft beschert sein sollte? Erstmals wird der Cordobeser Wölbtypus in einem umfassenden Überblick präsentiert und den verwandten ostislamischen Rippengewölben gegenübergestellt. Ausgehend von der Isfahaner Freitagsmoschee werden Aufbau und formale Besonderheiten der von Persien bis Samarkand reichenden ostislamischen Vertreter einer ausführlichen Analyse unterzogen. Die Berücksichtigung des sassanidischen, armenischen und byzantinischen Wölbbaus sowie Querverweise zum gotischen Kreuzrippengewölbe erbringen neue Erkenntnisse zu Ursprung, Form und Verbreitung des islamischen Rippengewölbes.