Diese Untersuchung befaßt sich mit Ehe, Ehelosigkeit, Ehescheidung, Verheiratung Verwitweter und Geschiedener im Neuen Testament. Wie wichtig diese Themenkreise für christliche Ethik sind, zeigen die aktuellen Diskussionen über Lebensführungsfragen, die sowohl in den reformatorischen Kirchen als auch in der Römisch-Katholischen Kirche geführt werden. Dabei ist eine erneute Auseinandersetzung mit den neutestamentlichen Ehetexten unerläßlich, gerade weil sich in unserer Gesellschaft die Einstellung zu Fragen der Sexualität und Lebensführung gegenüber der Situation des frühen Christentums stark gewandelt hat. In der Arbeit werden die neutestamentlichen Texte in ihrem religionsgeschichtlichen Kontext untersucht. Dabei zeigt sich, daß der Befund im Neuen Testament am stärksten geprägt ist von dem Bild zweigeschlechtlich-monogamer Existenz aller Menschen bzw. der Christen, demgegenüber alle anderen Erscheinungen als Randphänomene zu werten sind.