Während die Chemie der Azofarbstoffe, die seit ihrer Ent deckung in der Farbenindustrie eine von Jahr zu Jahr wachsende Be deutung erlangte, ebenfalls in der Literatur eine entsprechend viel seitige und gründliche Behandlung sowohl vom wissenschaftlichen wie vom technischen Standpunkte gefunden hat, nahm auch die zuerst von Gräßler in Cannstadt und R. Holliday in Huddersfield versuchte Darstellung der unlöslichen Azofarbstoffe auf der Faser im Gebiete der Stückfärberei und Druckerei in den letzten 15 Jahren einen kaum geahnten Aufschwung und fand in den neueren Werken über Färberei und Druckerei ihre eingehende Würdigung. Dagegen fehlt es an einer entsprechenden Bearbeitung der Methoden, die sich für die Anwendung dieser Körper in der Stranggarnfärberei eignen, und der in der Praxis damit gemachten Erfahrungen. Obwohl die Azofarben schon seit mehr als 10 Jahren in großen Quantitäten auf Stranggarn angewendet werden, beschränkte sich die Literatur darüber doch fast nur auf Zirkulare, Musterkarten und Broschüren, welche die verschiedenen Farbenfabriken im Interesse ihrer Fabrikate herausgaben. Hierbei war natürlich in erster Linie der geschäftliche Standpunkt maß gebend, und es wurde daher meist weniger auf die Sicherheit des Arbeitens als auf eine möglichst billige Kalkulation gesehen.
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