Dem Phänomen der Intersubjektivität hat man sich auf unterschiedlichste Weise angenähert und damit sind auch die Zweifel an den Möglichkeiten wirklicher Kommunikation keineswegs neu. Denn das Problem zwischenmenschlicher Kommunikation ist nicht nur ein gesellschaftliches oder historisches, sondern immer auch ein existentielles, da die Suche nach dem Anderen in der Tat eine notwendige Alternative zum selbstsüchtigen und narzistischen Solipsismus darstellt, der permanent um sein eigenes Ich kreist, ohne sich selbst zu transzendieren. Vielmehr ist diese Transzendenz, das "über sich selbst Hinausgehen" ein dem Menschen innewohnendes Bedürfnis, weil sich die menschliche Existenz gerade nicht auf ein einsames und selbst-genügsames "In-der- Welt-Sein" reduzieren läßt, sondern sich darüber hinaus auch durch das "Mitsein" mit anderen als gesellschaftliche Daseinsform auszeichnet, so Heidegger. Somit ist es das Verhältnis des Einzelnen zu den anderen, das es ihm ermöglicht, sich selbst zu finden, auch wenn diese Beziehung niemals eine unmittelbar-absolute ist und die unhintergehbare Intransparenz des Anderen immer schon mit einschließt.