wurden.
Dabei werden zu den einzelnen Gemeinden nicht nur knapp die Geschehnisse in den Jahren von 1933 bis 1945 skizziert, sondern es wird auch angegeben, wo beispielsweise Synagogen oder Lager waren, welche Spuren heute noch daran erinnern und wie der Opfer gedacht wird. Die Angaben beruhen zum Teil auf Mitteilungen der jeweiligen Stadtarchive, zum Teil auf eigenen Recherchen der Autorinnen Ursula Krause-Schmitt und Jutta von Freyberg. Wer mehr über die Geschichte des Nationalsozialismus in den einzelnen Orten erfahren will, kann auf die weiterführende Literatur zurückgreifen, die in dem Buch genannt ist.
Der Studienkreis Deutscher Widerstand arbeitet mit der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten" zusammen, die der Deutschen Kommunistischen Partei nahesteht. Insofern überrascht es nicht, daß die Autorinnen im Vorwort bedauern, daß in den neuen Bundesländern die Namen kommunistischer Widerstandskämpfer "aus der Öffentlichkeit getilgt" werden, daß sie den Widerstand aus der Arbeiterbewegung besonders hervorheben und sich andererseits überaus kritisch zum Verhalten der Unternehmen in der damaligen Zeit äußern. So stellt der Satz, die IG Farben hätten im Nationalsozialismus "ein Heer von Sklavenarbeitern angefordert und auf die verschiedenen Werke verteilt", eine arge Verkürzung des komplizierten Verhältnisses dieses Großkonzerns zu den Machthabern dar. Wer das ausgesprochen detailreiche Nachschlagewerk nutzen will, muß um diese Tendenz des Buches wissen. MANFRED KÖHLER
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Band 1/1: Hessen I, Regierungsbezirk Darmstadt, herausgegeben vom Studienkreis Deutscher Widerstand, Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt 1995, 39 Mark
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