VI Kranken lassen sich deuten und verstehen, sondern auch Besonderheiten bei Gesunden, weil der Anteil von Herz, Gefäßen und vegetativem Nerven system an der Kreislauffunktion in individueller Weise zum Ausdruck kommt. Das wird aus dieser Darstellung, wie ich hoffe, hervorgehen. Den anfangs gehegten Plan, auch die therapeutischen Folgerungen zu be sprechen, die sich unmittelbar aus dem Ausfall der Regulationsprüfung er geben, habe ich wieder fallen gelassen. Denn eine solche Darstellung hätte sich, wenn sie einigen Wert haben sollte, nicht mit dem kurzen Hinweis auf einige Behandlungsverfahren oder Arzneimittel begnügen können, son dern hätte ausführlich sein müssen. Das aber hätte schließlich die Aufgabe des Buches überschritten: die Leistungsfähigkeit einer differential-diagnosti- 8chen Methode grundsätzlich zu zeigen und für ihren praktischen Gebrauch Wegweiser zu sein. Heidelberg, März 1938. F. SCHELLONG Vorwort zur 2. Auflage Seit dem ersten Erscheinen dieses Buches ist die Regulationsprüfung des Kreislaufs nach SCHELLONG - auch »SCHELLONG-Test« genannt - zu einem festen Bestandteil der Diagnostik geworden. Bei der Neubearbeitung habe ich mich vor allem von dem Gesichtspunkt leiten lassen, daß dieses Buch in der Praxis und im Krankenhaus ein Helfer bei der Erkennung und Beurtei lung von Kreislaufstörungen sein soll. Es ist gegen die »Regulationsprüfung « eingewandt worden, daß sie allein ohne Bestimmung von Schlag- und Minutenvolumen, sowie elastischem und peripherem Widerstand, eine Beurteilung des Kreislaufs nicht erlaube.
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