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Gegenstand des vorliegenden Buches ist die lokale rote Feinkeramik von Aizanoi, die aus verschiedenen Baukomplexen bei Grabungen des DAI zwischen 1980 und 2001 geborgen wurde. Neben der lokalen roten Feinkeramik werden auch die importierten Sigillatafunde, die nur einen geringen Anteil des Fundmaterials ausmachen, in diese Untersuchung einbezogen, um die charakteristischen Merkmale der aizanitischen Keramikproduktion zu bestimmen und ihr Verhältnis zu den importierten Funden zu verdeutlichen. Aizanoi bietet mit seiner lokalen Produktion eine optimale Grundlage für intensive Untersuchungen, die…mehr

Produktbeschreibung
Gegenstand des vorliegenden Buches ist die lokale rote Feinkeramik von Aizanoi, die aus verschiedenen Baukomplexen bei Grabungen des DAI zwischen 1980 und 2001 geborgen wurde. Neben der lokalen roten Feinkeramik werden auch die importierten Sigillatafunde, die nur einen geringen Anteil des Fundmaterials ausmachen, in diese Untersuchung einbezogen, um die charakteristischen Merkmale der aizanitischen Keramikproduktion zu bestimmen und ihr Verhältnis zu den importierten Funden zu verdeutlichen. Aizanoi bietet mit seiner lokalen Produktion eine optimale Grundlage für intensive Untersuchungen, die - im Gegensatz zu anderen Orten, deren Sigillata erforscht wird - für die gesamte kleinasiatische Keramikforschung insofern von großer Bedeutung sind, als hier erstmalig die lokale rote Feinkeramik einer Stadt im kleinasiatischen Binnenland bearbeitet wird. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, eine typologisch-chronologische Darstellung einer lokal bedeutenden Keramikgattung vorzulegen. Bei der roten Feinkeramik von Aizanoi handelt es sich um Fabrikate für den Eigengebrauch der Stadt. Die mit einer überregionalen Produktion notwendigerweise verbundenen Qualitätsansprüche erfüllte sie nicht.
Bis vor Kurzem galt die Aufmerksamkeit der Forschung zur östlichen Sigillata ausschließlich den importierten Sigillata-Funden. In den Arbeiten zur westlichen Sigillata dagegen wurde der lokalen Produktion schon immer eine zentrale Rolle beigemessen. In bisherigen Untersuchungen der östlichen Sigillata einzelner Fundorte wurden die verschiedenen importierten Gruppen vorgestellt, eine Bearbeitung der einheimischen oder lokalen Keramik fehlte jedoch nahezu vollständig.
Durch die Untersuchung der lokalen roten Feinkeramik von Aizanoi hinsichtlich typologischer wie chronologischer Kriterien treten insbesondere drei Aspekte dieser Produktion deutlich hervor: 1. das auffallend breite Formenspektrum, 2. die Qualitätsunterschiede, die im Laufe der Herstellung zu verzeichnen sind, sowie 3. die beiden Blütezeiten in der frühen Kaiserzeit und in der Spätantike.Seit der mittleren Kaiserzeit nehmen die Formen und Gefäßgattungen der lokalen roten Feinkeramik durch den Rückgang der Handelskontakte von Aizanoi mit anderen Städten, der sich an der geringen Importanzahl ablesen lässt, immer weiter ab. Nach diesem Rückgang in der mittleren und späteren Kaiserzeit ist ein erneuter Höhepunkt in der aizanitischen Produktion in der Spätantike zu verzeichnen.
Mit der Vorlage der roten Feinkeramik von Aizanoi in ihrem kulturgeschichtlichen Kontext steht der archäologischen Forschung für das anatolische Hochland ein Überblick gut stratifizierter und in einen überregionalen Kontext eingebundener Töpfereiprodukte zur Verfügung.

Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Rezensionen
"Der Verf. ist es nicht nur gelungen, ein Standardwerk zur roten Feinkeramik von Aizanoi zu schreiben, sondern erstmals das Phänomen regionaler Töpfereizentren in Kleinasien in den Fokus der Forschung zu rücken. Das für Aizanoi erarbeitete Modell wird zweifelsohne auch auf andere Gebiete zu übertragen sein, die Grundlagen für übergreifende Studien sind damit geschaffen."

Von: Sabine Ladstätter
In: http://gfa.gbv.de/dr,gfa,020,2017,r,15.pdf
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"Cette publication vaut donc par la contribution, soignée et bien illustrée, qu'elle apporte à la conaissance de la production locale de céramique d'Aizanoi et des principales importations que l'on trouve sur ce site."

Von: Catherine Abadie-Reynal (Université Lumière-Lyon II)

In: Revue archéologique 1 (2017), S. 196-198.