Masken haben zwei Seiten. Die eine ist der Welt zugewandt, die andere dem Gesicht des Menschen, der mit der Maske und durch sie hindurch eine Nachricht an ein Gegenüber richtet. So künstlerisch gestaltet und wertvoll eine Maske auch sein mag, in erster Linie ist sie schlicht ein Kommunikationsmittel. Und wie jede verbale Sprache äußert sich auch die Sprache der Maske auf mehreren Ebenen. Ihr Anblick mag von ebenmäßiger Schönheit oder erschreckender Hässlichkeit sein, sie kann voll Dämonie alle Ängste der Seele erwecken, mit Spott und Hohn weltliche Laster zur Schau stellen oder ganze Geschichten von Mythen, Knechtschaften oder Lüsten erzählen. Doch das Verstehen ihrer Botschaft ist immer so individuell wie die Assoziationen, die sie in jedem einzelnen Betrachter aufgrund seiner Herkunft und seiner Phantasie hervorzurufen vermag. Genau mit dieser Vielfalt spielt der Sender der Botschaft, die Person hinter der Maske. Ihr Gesicht bleibt verhüllt, verzichtet auf die Kraft der eigenen Mimik und lässt ein fremdes, starres Gesicht für das eigene sprechen. Dem Menschen hinter der Maske bleiben sein Körper und die Stimme als eigene Mittel, um der Botschaft seiner Maske Kraft und persönlichen Ausdruck zu verleihen. Wo immer Masken eingesetzt werden, in Brauch, Ritual oder Theater, immer entfaltet sich ihre Macht aus der Verhüllung des realen Gesichts und der Konfrontation mit dem Bild eines anderen. Welche Kräfte verleiht die Maske ihrem Träger und welchen Einfluss übt sie auf die Menschen aus, die sie betrachten? Die Sonderausstellung 2007 in Schloss Trautenfels geht dem Wesen der Maske auf den Grund. Der Streifzug durch Rituale, Feste und Theater in Afrika, Asien und den Alpen schaut hinter das . Denn Masken sind Spiegel des menschlichen Daseins und jede hat ihre eigene Geschichte. […] ( , „Ein Gegenstand des Gebrauchs“ – Zur Ausstellung ‚Maske und Macht‘)