Ausgangspunkt dieser Studie ist eine Onlinebefragung, die vom Oktober 2010 bis Dezember 2010 stattfand und sich an Privatpersonen sowie Immobilienmakler richtete. Die Untersuchung greift alle Themen auf, die das Image der Branche und deren Entwicklung beeinflussen. In diesem Zusammenhang werden die persönlichen Sichtweisen der beiden Teilnehmergruppen zunächst getrennt voneinander und dann abschließend in einem Vergleich untersucht. Ferner befasst sich dieses Buch mit den theoretischen Grundlagen der Themen, die das Berufsbild und folglich das Ansehen des Immobilienmaklers beeinflussen. Sie bilden das Fundament der Auswertung der Befragung. Das Ziel ist es folglich, neben der Erläuterung der theoretischen Grundlagen, zwei Online-Befragungen zu erstellen, um die aktuelle Entwicklung des Berufsstandes der Immobilienmakler analysieren zu können. Die Studie verfolgt dabei diverse Ziele: Die Kriterien, nach denen der Kunde den passenden Makler auswählt, zu benennen und sie auf ihre Relevanz hin zu prüfen, einen Überblick über die gängigsten Vorurteile im Hinblick darauf zu erstellen, ob sie zutreffend sind oder nicht, die Transparenz der Maklerdienstleistungen zu untersuchen sowie Mittel und Wege für eine verbesserte Transparenz zu finden, einen Vergleich der Maklerdienstleistungen im Zusammenhang mit dem daraus resultierenden Honorar durchzuführen und schließlich Probleme der Öffentlichkeit bezüglich der Maklerbranche zu hinterfragen und somit für mehr Aufklärung auf beiden Seiten zu sorgen. Das Buch gliedert sich in zwei wesentliche Teilbereiche: Um das Thema "Image der Immobilienmakler" mit all seinen Dimensionen besser zu verstehen, werden am Anfang die theoretischen Grundlagen zu den Faktoren, die Einfluss auf das Image der Immobilienmakler nehmen, erläutert. Der zweite Teilbereich enthält eine umfangreiche Erläuterung zur Durchführung einer solchen Befragung sowie die Auswertung der Online-Befragung "Image der Immobilienmakler aus externer und interner Branchensicht".
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.04.2013BUCHTIPP
Makelhafter Ruf
Immobilienmakler haben ein miserables Image. Man sagt ihnen nach, sie nutzten die Wohnungsknappheit aus und seien nur am schnellen Geld interessiert. Katja Henze und Sandra Knopf wollen mit diesen Vorurteilen aufräumen.
Zu Beginn des Buches erläutern sie Berufsbild und Aufgabenfeld eines Maklers. Das schlechte Ansehen der Branche hat vor allem zwei Ursachen. Erstens ist die Berufsbezeichnung nicht geschützt; jedermann kann sich dem Gewerbe widmen. Problematisch ist zudem, dass die Provision meist nicht vom Verkäufer, der doch den Makler beauftragt, sondern vom Käufer gezahlt wird. Die Autorinnen regen an, dass die Immobilienfachverbände Regeln und Qualitätssiegel einführen sollten.
Der zweite Teil basiert auf einer Online-Umfrage zum Image des Berufsstandes. Dafür wurden sowohl Makler als auch ihre Klienten befragt. Kurios ist, dass Umfrageergebnisse der Autoren die Vorbehalte gegenüber Maklern bestätigen: Nur ein Drittel der 350 befragten Makler verfügt über eine fachgerechte Ausbildung. Mehr als die Hälfte will bei der undurchsichtigen Praxis der Provision bleiben und lehnt eine staatliche Honorarordnung ab. Und 70 Prozent der Makler geben an, dass sie stillschweigend für Verkäufer und Käufer zugleich tätig werden, also für dasselbe Objekt doppelte Provision kassieren.
Henze und Knopf haben Immobilienwirtschaft an der Fachhochschule Anhalt studiert. Vorliegende Studie, ihre Abschlussarbeit, lässt die gebotene wissenschaftliche Neutralität insgesamt vermissen. Mal beschwören die Autorinnen die wirtschaftliche Bedeutung ihres Berufsstandes, dann wieder beklagen sie die Diffamierung der eigenen Branche. Mit der aktuellen Wirtschaftslage oder der Wohnungsmarktsituation setzen sie sich nicht auseinander.
ANTJE RÖSSLER
Katja Henze, Sandra Knopf: Das Image von Immobilienmaklern.
Hamburg, Diplomica Verlag, 2012. 540 Seiten,
68 Euro
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Makelhafter Ruf
Immobilienmakler haben ein miserables Image. Man sagt ihnen nach, sie nutzten die Wohnungsknappheit aus und seien nur am schnellen Geld interessiert. Katja Henze und Sandra Knopf wollen mit diesen Vorurteilen aufräumen.
Zu Beginn des Buches erläutern sie Berufsbild und Aufgabenfeld eines Maklers. Das schlechte Ansehen der Branche hat vor allem zwei Ursachen. Erstens ist die Berufsbezeichnung nicht geschützt; jedermann kann sich dem Gewerbe widmen. Problematisch ist zudem, dass die Provision meist nicht vom Verkäufer, der doch den Makler beauftragt, sondern vom Käufer gezahlt wird. Die Autorinnen regen an, dass die Immobilienfachverbände Regeln und Qualitätssiegel einführen sollten.
Der zweite Teil basiert auf einer Online-Umfrage zum Image des Berufsstandes. Dafür wurden sowohl Makler als auch ihre Klienten befragt. Kurios ist, dass Umfrageergebnisse der Autoren die Vorbehalte gegenüber Maklern bestätigen: Nur ein Drittel der 350 befragten Makler verfügt über eine fachgerechte Ausbildung. Mehr als die Hälfte will bei der undurchsichtigen Praxis der Provision bleiben und lehnt eine staatliche Honorarordnung ab. Und 70 Prozent der Makler geben an, dass sie stillschweigend für Verkäufer und Käufer zugleich tätig werden, also für dasselbe Objekt doppelte Provision kassieren.
Henze und Knopf haben Immobilienwirtschaft an der Fachhochschule Anhalt studiert. Vorliegende Studie, ihre Abschlussarbeit, lässt die gebotene wissenschaftliche Neutralität insgesamt vermissen. Mal beschwören die Autorinnen die wirtschaftliche Bedeutung ihres Berufsstandes, dann wieder beklagen sie die Diffamierung der eigenen Branche. Mit der aktuellen Wirtschaftslage oder der Wohnungsmarktsituation setzen sie sich nicht auseinander.
ANTJE RÖSSLER
Katja Henze, Sandra Knopf: Das Image von Immobilienmaklern.
Hamburg, Diplomica Verlag, 2012. 540 Seiten,
68 Euro
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