Homosexuelle Frauen und Männer im Rentenalter sind in der Öffentlichkeit so gut wie unsichtbar. Doch es gibt sie. Und da die demographische Entwicklung in Deutschland zeigt, dass der Anteil alter Menschen in der Bevölkerung zunimmt, steigt demnach auch der Anteil homosexueller alter Menschen. In den letzten Jahren hat sich das Klima Schwulen und Lesben gegenüber spürbar verbessert. In der Öffentlichkeit stehende PolitikerInnen, SportlerInnen und KünstlerInnen gehen offen und selbstbewusst mit ihrer Sexualität um, gestalten diese Gesellschaft aktiv mit, sind Vorbilder für viele, gerade junge, homosexuelle Menschen. Seit einigen Jahren können Lesben und Schwule ihre Partnerschaften rechtlich anerkennen lassen. Seit 2005 ist es homosexuellen Menschen möglich, das leibliche Kind der Lebenspartnerin/des Lebenspartners zu adoptieren. Aber unter welchen beengten bis beängstigenden gesellschaftlichen Bedingungen haben sie vor 30, 50 oder 70 Jahren gelebt? Haben diese Umstände dazu geführt, dass homosexuelle Frauen und Männer anders altern? Unterscheiden sich ihre Bedürfnisse von denen heterosexueller alter Menschen? Sind spezielle Angebote in der Altenhilfe und der Sozialen Arbeit für homosexuelle Frauen und Männer im Alter notwendig und/oder ausreichend vorhanden? Mit der Beantwortung dieser Fragen beschäftigt sich diese Arbeit.