Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Gesundheit - Gerontologie, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Psychogerontologie), Veranstaltung: Seminar "Bewegung und Aktivität im Alter", Sprache: Deutsch, Abstract: Demenz ist eine der Hauptursachen für Behinderung und Mortalität im Alter (Hauer, Becker, Lindemann & Beyer, 2006). Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind fünf Prozent der Weltbevölkerung über 65 Jahren davon betroffen (Ritchie & Lovestone, 2002). Ferri et al. (2005) haben die weltweite Prävalenz und Inzidenz von Demenz auf der Grundlage veröffentlichter Studien geschätzt: alle sieben Sekunden wird eine Neuerkrankung diagnostiziert. Die Zahl der Betroffenen wird sich alle zwanzig Jahre verdoppeln.Kognitiver Abbau geht mit körperlichem einher, wie Morley (2004) in den "Top 10 Hot Topics in Aging" im Verweis auf verschiedenen Studien bestätigt. Er ist begleitet vom Verlust motorischer und funktioneller Leistungen. Das führt zu Einschränkungen in der mobilitätsabhängigen Lebensqualität der Betroffenen (Schwenk, Oster & Hauer, 2008).Komplexere motorische Fähigkeiten gehen früher verloren als grundlegende. Der Abbau spezifischer kognitionsbezogener motorische Funktionen, z.B. von Dual-Task-Leistungen, ist ein Früherkennungszeichen für die Alzheimer Demenz. Das Ausmaß der Beeinträchtigung vergrößert sich noch durch motorische Defizite aufgrund reduzierter körperlicher Aktivität. Dadurch haben Menschen mit Demenz ein dreifach höheres Sturzrisiko sowie ein drei- bis vierfach höheres Mortalitätsrisiko infolge von Stürzen als nicht kognitiv eingeschränkte Gleichaltrige. Besonders hoch sind diese Risiken für Menschen mit vaskulärer und einer Demenz mit Lewy-Körperchen (Hauer et al., 2006).Mit der demografischen Entwicklung steigt die Anzahl der Pflegeheimbewohnerinnen und Bewohner, insbesondere der über 85-Jährigen ("Pflegebedürftige in Pflegeheimen," 2011). Für 2020 wird für diese Kohorte eine Zunahme von 13% gegenüber dem Jahr 2007 prognostiziert ("Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige im Bund und in den Ländern," 2010). Da Demenz vorwiegend eine Erkrankung des Alters ist und die Prävalenz mit steigendem Lebensalter zunimmt (Sütterlin, Hoßmann & Klingholz, 2011), wird auch die Zahl der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner mit Demenz zunehmen. Dies verdeutlicht den Stellenwert von rehabilitativen Konzepten, die das Voranschreiten der Pflegebedürftigkeit hinauszögern und den zunehmenden Pflegeaufwand reduzieren (Ackermann & Oswald, 2006). Um das zu erreichen, gilt es Selbständigkeitspotentiale der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner wahrzunehmen und zu fördern. Dies ist eines der Ziele des Trainingsprogramms der vorliegenden Arbeit.
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