Auch in den europäischen Städten hat in den letzten Jahren die Segregation zugenommen. Die Armutskonzentration in bestimmten Stadtvierteln verschärft sich. Gleichzeitig schwinden die politischen Interventionsmöglichkeiten der kommunalen Strukturen. Genießen unter diesen Umständen die sozialstrukturell marginalisierten Teile der Städte noch politische Aufmerksamkeit? Oder versuchen die Städte sich im Standortwettbewerb günstig zu platzieren und setzen einseitig auf Prestigeprojekte und Wirtschaftswachstum? Besitzt das Leitbild einer sozial ausgleichenden Stadtpolitik noch Bindungskraft für politische Akteure? Diesen Fragen geht die vorliegende Arbeit anhand eines empirischen Vergleichs vier bundesdeutscher Großstädte nach. Dabei wird die institutionelle Ebene der kommunalen Politik genauso untersucht wie das Vertrauenspotential der Bewohner.