Dem Verlag Philipp Reclam jun. kommt als einem bildungsbürgerlichen Idealen verpflichteten und in Volksbildung und Schule fest verankerten Traditionshaus eine exponierte Rolle in der öffentlichen Meinungsbildung und in gesellschaftlich-politischen Diskursen zu. Das vorliegende Buch beleuchtet die wirtschaftliche Entwicklung und das unternehmerische Handeln des Verlags in der Zeit von 1933 bis 1945 und arbeitet anhand einer systematischen Analyse der Programmentwicklung heraus, wie sich der Reclam Verlag im Kultursystem des Nationalsozialismus positionierte. An der Schnittstelle von Medien- und Zeitgeschichte, Buchwissenschaft und Verlagskunde verbindet die Studie historisch-hermeneutische und sozialwissenschaftliche Methoden.