Pferde sind faszinierende Geschöpfe und ich kenne kaum ein Kind, dass nicht stehen bleibt, sobald es eines der Tiere während eines Spaziergangs zu Gesicht bekommt. Für alle Kinder, die sich darüber hinaus noch mehr für Pferde interessieren oder gar reiten lernen wollen, ist „Das große Buch für
Pferdefreunde“ von Karolin Leszinski wie geschaffen. Aber auch Kindern, die bereits angefangen haben,…mehrPferde sind faszinierende Geschöpfe und ich kenne kaum ein Kind, dass nicht stehen bleibt, sobald es eines der Tiere während eines Spaziergangs zu Gesicht bekommt. Für alle Kinder, die sich darüber hinaus noch mehr für Pferde interessieren oder gar reiten lernen wollen, ist „Das große Buch für Pferdefreunde“ von Karolin Leszinski wie geschaffen. Aber auch Kindern, die bereits angefangen haben, Reitstunden zu nehmen, wird mit diesem Sachbuch nicht langweilig. Sogar Erwachsene können beim Lesen viel lernen. So zumindest ist es uns ergangen, wir staunten angesichts der Fülle an Informationen und der wunderschönen Illustrationen von Thea Roß. Ein Buch für die ganze Familie also.
Was als allererstes auffällt ist, dass „Das große Buch für Pferdefreunde“ hält, was es verspricht. Es ist tatsächlich groß, es ähnelt vom Format her den „Was ist Was“-Sachbüchern, doch es ist mit 128 Seiten doppelt so dick wie diese. Reichlich Platz also, um spannende Informationen zu Pferden unterzubringen. Diesen Platz nutzt die Autorin, die selbst leidenschaftliche Reiterin ist, auch vollends aus. Sie beschreibt die Entwicklung des Pferdes in der Urzeit, das Verhalten der Tiere und ihre Instinkte, wie sie als wilde Pferde lebten und wie sie domestiziert wurden. Außerdem wird erklärt, wofür Pferde in den vergangenen Jahrhunderten eingesetzt wurden. Was wurde dem Menschen dadurch erleichtert?
Es ist interessant zu erfahren, wie sich der Mensch dank der Pferde weiterentwickeln konnte, wie viel wir diesen Tieren zu verdanken haben und wie schlecht wir oft mit ihnen umgesprungen sind, wie beispielsweise in Kriegen. Dies wird sehr sanft vermittelt, allerdings ist es ratsam, diese Passagen gemeinsam zu lesen, um gegebenenfalls für Erklärungen zur Verfügung zu stehen.
In einem weiteren großen Abschnitt wird nun erklärt, wie die Körperteile des Pferdes und die unterschiedlichen Fellfärbungen heißen. Auch die Rassen werden beschrieben und die jeweiligen Stärken derjenigen. Und was sind überhaupt Kaltblüter und Warmblüter? „Das große Buch der Pferdefreunde“ erklärt dies durch herrlich anschauliche Charakterisierungen. Dies schlägt den Bogen zur Pferdezucht, die uns persönlich allerdings thematisch nicht allzu sehr interessiert hat. Welches Zeichen steht für welche Zucht, welches sind die bekanntesten Züchter in Deutschland – diesen Abschnitt haben wir recht schnell übersprungen, nichtsdestotrotz sind die Informationen gut aufbereitet. Was natürlich nicht fehlen darf: Das Putzen der Pferde, die Vorbereitung auf die Reitstunde, der Ablauf einer Reitstunde und vieles mehr.
Die inhaltliche Bandbreite des Buches ist folglich enorm, gleichzeitig ist die Aufbereitung so schön, dass man immer wieder gerne danach greift. Oft einfach nur, um sich die großartigen Illustrationen anzusehen. Oft fehlt es Illustrationen in Sachbüchern an Genauigkeit, doch hier hat Thea Roß wirklich gute Arbeit geleistet. Teilweise vergisst man sogar, dass es sich nicht um Fotos handelt, so detailliert sind die Abbildungen. So sind insbesondere die Anleitungen zum Putzen und Satteln für Reitanfänger hervorragende Gedächtnisstützen, um sich vor der nächsten Reitstunde noch einmal in Erinnerung zu rufen, wie man die Trense hält, um sie dem Pferd überzuziehen. Doch auch für alle, die sich schlicht über Pferde informieren wollen, können wir dieses Sachbuch empfehlen. Es macht Spaß, im Buch zu blättern, zu lesen und immer wieder Neues über diese wundervollen Tiere zu erfahren. Ein toller Begleiter über viele Jahre, der nicht so schnell an Reiz verliert.