Konnte mich mit ihrem Erstlingswerk überzeugen
1362 geht die nordfriesische Siedlung Rungholt in den Fluten eines Unwetters unter. Um dieses Ereignis ranken sich Mythen und Legenden – und nun auch der Mystery Krimi „Die Toten von Rungholt“ der Autorin Kerstin Nellen. Im Juni 2013 wird der LKA
Mitarbeiter Piet Boekhoff zu einem im Watt gefundenen Toten in Wyk auf Föhr gerufen. Als er zusammen…mehrKonnte mich mit ihrem Erstlingswerk überzeugen
1362 geht die nordfriesische Siedlung Rungholt in den Fluten eines Unwetters unter. Um dieses Ereignis ranken sich Mythen und Legenden – und nun auch der Mystery Krimi „Die Toten von Rungholt“ der Autorin Kerstin Nellen. Im Juni 2013 wird der LKA Mitarbeiter Piet Boekhoff zu einem im Watt gefundenen Toten in Wyk auf Föhr gerufen. Als er zusammen mit Polizeihauptkommissar Jan Johansen beim Fundort einen Blick auf den Toten wirft, ist er, wie sein Kollege, erst einmal fassungslos. Schnell wird Ihnen klar, dass sie es hier mit einem besonderen Verbrechen zu tun haben.
Bereits nach ein paar Sätzen hatte mich Kerstin Nellen von ihrem gefühlvollen und bildhaften Schreibstil überzeugt. Ich habe mich sofort in der Geschichte angekommen und Zuhause gefühlt. Manchmal waren mir die Szenen zu ausführlich beschrieben. Aber aufgrund des schönen Erzählstils war dies nicht wirklich störend.
Die Geschichte wird auf mehreren Zeitebenen geschildert. Das erfordert ein wenig Konzentration, zumal dadurch auch die Anzahl der Figuren höher ist als bei anderen Krimis. Ich fand es jedoch sehr spannend, zu erfahren, was in dem jeweiligen Jahr passiert ist und wie die Ereignisse aus der Vergangenheit mit denen der Gegenwart zusammenhängen. Zum Teil haben mich die Geschehnisse so in ihren Bann gezogen, dass mein Herzschlag sich erhöhte. Denn an der einen oder anderen Stelle waren die Schilderungen ein wenig gruselig.
Besonders beeindruckt hat mich, dass der Autorin die Verknüpfung von unserer normalen Welt mit den geisterhaften Ereignissen so gut gelungen ist, dass ich gebannt war, ob und wie die Polizisten diesem übernatürlichen Geschehen das Handwerk legen können. Ich lese für mein Leben gerne Fantasyromane. Geschichten, in denen Geistererscheinungen eine Rolle spielen, kann ich im Allgemeinen nicht viel abgewinnen. Doch in diesem Krimi wirkte auch das Übernatürliche so natürlich, dass ich es keinen Moment als störend empfunden habe.
Das Einzige, was nicht mein Fall war, war, dass zwischendurch Plattdeutsch gesprochen wurde. Das unterbricht meinen Lesefluss und daher empfinde ich es als störend.
Fazit: Ein spannendes Buch, das durch seine tolle Erzählweise besticht. Ich würde mich über weitere Bücher der Autorin freuen.