Petr Jakovlevi? ?aadaev (1794-1856) gehört zu den herausragenden Gestalten der russischen Kultur- und Geistesgeschichte. Seit seiner Zeit an der Moskauer Universität (1808-1811) interessierte er sich für Philosophie und für die Vermittlung von Wissenschaft (Philosophie), Geschichte und Religion. ?aadaev kämpfte als Offizier der Kaiserlichen Garde gegen Napoleon, verzichtete aber 1821 freiwillig auf eine Offizierskarriere. Eine private Europareise (1823-1826) prägte sein Weltbild. In den Jahren 1828-1830 verfasste ?aadaev acht 'Philosophische Briefe' in französischer Sprache, die den geschichts-philosophischen Diskurs in Russland mitbegründeten. Nach der Veröffentlichung des ersten Briefes (1836) erklärte ihn Zar Nikolaus I. für geisteskrank und erteilte ihm Schreib- und Druckverbot. In der Auseinandersetzung Westler/Slawophile spielte ?aadaev in den 1830/40er Jahren die Rolle eines Außenseiters, der sich als religiöser Westler weder der einen noch der anderen Seite anschloss. Klaus-Dietrich Städtke, *1934, Studium der Slawistik an der Humboldt-Universität zu Berlin, Promotion (1967), Habilitation (1971). Wissenschaftlicher Arbeitsleiter am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin. Seit 1988 in der Bundesrepublik, von 1989 bis 1999 Professor für osteuropäische Kulturgeschichte an der Universität Bremen. Arbeitsschwerpunkte: Russische Literatur und Kulturgeschichte, Literaturtheorie.
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