Entgegen weitverbreiteten Meinungen stellt die Entwicklung Spaniens in den letzten vier Jahrzehnten einen beschleunigten Wandlungsprozess dar, in dessen Verlauf sich zunächst die traditionellen sozio-ökonomischen Strukturen denen der modernen Industriegesellschaften West-Europas immer mehr annähern seit Francos Tod (1975) werden auch die politischen Strukturen dem Vorbild der westlichen Demokratien angepasst.Die in diesem Sammelband vereinigten Studien thematisieren exemplarisch den wirtschaftlichen und sozio-politischen Wandel in der Franco-Ära. Der Beitrag von H.C.F. Mansilla stellt die Wandlungsprozesse im militärischen Bereich dar W.L. Bernecker untersucht die Arbeiterbewegung zwischen Republik und Monarchie P. Waldmann analysiert die baskische ETA im Spannungsgefüge von sozio-ökonomischen Wandel, Protestgewalt und zentralistischer Unterdrückung F. López-Casero behandelt am Beispiel einer Agrargemeinde die Veränderungen der Lebens- und Produktionsformen im Spanien der Nachkriegszeit. In den Studien wird in vielfältiger Weise belegt, daß das scheinbar monolithische Franco-Regime einer inneren Dynamik ausgesetzt war, die die politische Struktur schließlich nur noch als Fassade erscheinen ließ und den Übergang zur demokratischen Monarchie wesentlich mitbedingt hat.