Dino Saluzzi ist noch immer für Überraschungen gut. Wem war schon bekannt, dass der Meister des Bandoneon seit Jahrzehnten auch Eigenkompositionen für andere Instrumente hortet? Dieses Album umfasst Klaviermusik mit Stücken, die zwischen 1960 und 2002 in Salta, Buenos Aires, Stuttgart oder auch unterwegs entworfen wurden. Es handelt sich hierbei um Musik von großer Vielfalt, die merklich mit Dinos Werk als Geschichten erzählendem, improvisierenden Bandoneonspieler verknüpft ist. Hans-Klaus Jungheinrich bemerkt im Begleittext, dass Saluzzis musikalische Bildsprache in diesem eher formellen Kontext von nahezu kubistischer Qualität ist; so, als ob man eine Reihe von Werken aus verschiedenen Perspektiven betrachtete. Der junge argentinische Pianist Horacio Lavandera, der sowohl in klassischer als auch in zeitgenössischer Komposition spezialisiert ist (er arbeitete bereits mit Boulez und Stockhausen zusammen), stellt in zweifacher Hinsicht den idealen Interpreten für Saluzzis Musik dar: Zum einen ist er - wie Saluzzi - seinem Heimatland Argentinien eng verbunden und zum anderen unterliegt er ebenfalls dem ständigen inneren Drang in die Ferne zu reisen. Imágenes wurde unter Mitwirkung des Komponisten im Oktober 2013 in Oslo aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.