Im Zuge des "Outsourcing" wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche zuvor sozialversicherungspflichtige in so genannte "selbständige" Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt. Die Bandbreite reicht dabei vom hoch dotierten Grafikdesigner bis zum Zeitungszusteller, der qua Gewerbeschein rechtlich zum Unternehmer wird. Nach neuesten Schätzungen gibt es in der Bundesrepublik Deutschland derzeit ca. 2,5 Mio. haupt- und nebenberufliche Beschäftigungsverhältnisse, die als scheinselbständig einzustufen sind. Dabei ist evident, dass bestimmte Branchen, wie etwa die Medien- und die Verlagsbranche, für den Missbrauch der Selbständigkeit besonders anfällig sind. Horst Henrici beleuchtet den Arbeitnehmerbegriff in allen seinen Facetten sowie Sondergruppen von Beschäftigten mit besonderem Rechtsstatus und fokussiert dabei insbesondere den Verlagsbereich. Der Autor übernimmt Elemente der sozialrechtlichen Gesetzgebung in das Arbeitsrecht, installiert auf diese Weise eine arbeitsrechtliche Vermutung für den Arbeitnehmerstatus bei Vorliegen bestimmter Merkmale persönlicher Abhängigkeit und elaboriert die wechselseitigen prozessrechtlichen Bindungen an Entscheidungen der Arbeits-, Sozial- und Finanzgerichtsbarkeiten über den Arbeitnehmer-, Beschäftigten- und Selbständigenstatus. Der Autor: Jahrgang 1969; Studium der Politologie in München; Jurastudium in Bremen, Thessaloniki und Würzburg; 1. Staatsexamen in Würzburg; Referendariat am HansOLG Hamburg; dort 2. Staatsexamen; Promotion an der Universität Bremen.