Hans Uhthoff war Sohn eines berühmten Augenarztes: 1895 in Marburg geboren, aufgewachsen in Breslau. In der Schule fiel er eher durch Streiche als durch gediegene Leistungen auf. Die Sommerferien verbrachte er oft in Klein Warin, der mecklenburgischen Heimat seines Vaters, der ihm gerade dort strikte Nachhilfe verordnete. Die schöne und gebildete Mutter stammte aus einer einflussreichen Petersburger Unternehmerfamilie, die er zusammen mit den Geschwistern häufig besuchte. Hans Uhthoff meldete sich freiwillig zur Kavallerie und wollte eigentlich Landwirt werden. Aber der Krieg stellte die Weichen anders. Er geriet bald in russische Kriegsgefangenschaft und überlebte mehrere Lager in Sibirien. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges setzte er seine landwirtschaftliche Ausbildung fort - entschied sich dann aber für den Kauf des Parkhotels in Flensburg-Mürwik, das er ab 1927 zehn Jahre lang zusammen mit seiner Frau Sophie betrieb. Während des 2. Weltkrieges war er als Abwehroffizier (zuletzt als Hauptmann) zunächst beim Unternehmen Weserübung, dann wegen seiner hervorragenden Russisch-Kenntnisse beim Unternehmen Barbarossa tätig.Ein sehr wechselvolles, ereignisreiches Leben beschreibt Hans Uhthoff in seiner Autobiografie; spannend zu lesen, immer wieder bewegend und auch herausfordernd, weil die persönlichen und weltgeschichtlichen Bezüge in ihrem existentiellen Verwobensein beispielhaften Ausdruck finden.