Noch bevor die Holländerin 1889 ihren ersten Gipfel erobern sollte, führte sie ein Leben jenseits aller gesellschaftlichen Konventionen. Ihre gewonnene Freiheit gab sie nie mehr preis. Sie erstieg die steilsten Gipfel der Alpen, ihre Erstbegehungen und Gipfelbesteigungen in den Dolomiten machten sie zu einer der besten und anerkanntesten Bergsteigerinnen ihrer Zeit.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.07.2010Gipfelrekorde
Mit der These aufzuräumen, der alpine Klettersport sei in seinen Anfängen am Ende des 19. Jahrhunderts eine männliche Domäne gewesen, das ist der Anspruch von Harry Murés Buch über Jeanne Immink. Schließlich hat kaum ein Alpinist so viele schwierige Gipfel bezwungen wie diese Frau. Muré zeichnet ein Kapitel Alpinismus- und Frauengeschichte in das Gesellschaftsbild des ausgehenden 19. Jahrhunderts und widmet sich darin einer Frau, die es als eine der ersten in der Kunst des Kletterns mit jedem Mann aufnehmen konnte, damit freilich auch gegen gesellschaftliche Konventionen verstieß. Jeanne Immink gelangen Erstbegehungen und Gipfelbesteigungen im damals höchsten Schwierigkeitsgrad, und das meist mit neuen Bestzeiten. Mit wenigen Ausnahmen war sie überall die erste Frau. Über weite Strecken lässt sich Murés Buch wie ein spannender Abenteuerroman lesen. Zuweilen neigt der Autor allerdings zu Trivialitäten ("Jeanne liebt die Berge, sie sind ihre Freunde"). Und schade ist, dass Muré bei dem Versuch, Vorurteile über Geschlechterrollen zu unterminieren, oft selbst in überflüssige oder wenig nachvollziehbare Spekulationen über männliche oder weibliche Verhaltensweisen verfällt. Respekt gebietet dagegen, dass der Autor fast alle Touren Imminks tatsächlich nachgeklettert ist. (Harry Muré: "Jeanne Immink". Die Frau, die in die Wolken stieg. Tyrolia Verlag, Innsbruck und Wien 2010. 270 S., Abb., geb., 24,95 [Euro].)
laus
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Mit der These aufzuräumen, der alpine Klettersport sei in seinen Anfängen am Ende des 19. Jahrhunderts eine männliche Domäne gewesen, das ist der Anspruch von Harry Murés Buch über Jeanne Immink. Schließlich hat kaum ein Alpinist so viele schwierige Gipfel bezwungen wie diese Frau. Muré zeichnet ein Kapitel Alpinismus- und Frauengeschichte in das Gesellschaftsbild des ausgehenden 19. Jahrhunderts und widmet sich darin einer Frau, die es als eine der ersten in der Kunst des Kletterns mit jedem Mann aufnehmen konnte, damit freilich auch gegen gesellschaftliche Konventionen verstieß. Jeanne Immink gelangen Erstbegehungen und Gipfelbesteigungen im damals höchsten Schwierigkeitsgrad, und das meist mit neuen Bestzeiten. Mit wenigen Ausnahmen war sie überall die erste Frau. Über weite Strecken lässt sich Murés Buch wie ein spannender Abenteuerroman lesen. Zuweilen neigt der Autor allerdings zu Trivialitäten ("Jeanne liebt die Berge, sie sind ihre Freunde"). Und schade ist, dass Muré bei dem Versuch, Vorurteile über Geschlechterrollen zu unterminieren, oft selbst in überflüssige oder wenig nachvollziehbare Spekulationen über männliche oder weibliche Verhaltensweisen verfällt. Respekt gebietet dagegen, dass der Autor fast alle Touren Imminks tatsächlich nachgeklettert ist. (Harry Muré: "Jeanne Immink". Die Frau, die in die Wolken stieg. Tyrolia Verlag, Innsbruck und Wien 2010. 270 S., Abb., geb., 24,95 [Euro].)
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