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Heidrun Sandbichler hat in den letzten Jahrzehnten ein konzentriertes OEuvre geschaffen, das auf poetische und berührende Art und Weise die Verletzungen des Einzelnen ebenso wie kollektive Wunden der Gegenwart zum Ausdruck bringt. Und doch ist ihre politisch engagierte Arbeit stets leise. Sie deutet an, schreit nicht, und entspringt einer ästhetischen Haltung, die jenseits von plakativen Aussagen steht. Die Arbeiten von Heidrun Sandbichler sind formal auf ein Minimum reduziert, ein wesentliches Merkmal ist ihr Material. So verwendet sie Tinte, die nicht nur zum Zeichnen, sondern auch als…mehr

Produktbeschreibung
Heidrun Sandbichler hat in den letzten Jahrzehnten ein konzentriertes OEuvre geschaffen, das auf poetische und berührende Art und Weise die Verletzungen des Einzelnen ebenso wie kollektive Wunden der Gegenwart zum Ausdruck bringt. Und doch ist ihre politisch engagierte Arbeit stets leise. Sie deutet an, schreit nicht, und entspringt einer ästhetischen Haltung, die jenseits von plakativen Aussagen steht. Die Arbeiten von Heidrun Sandbichler sind formal auf ein Minimum reduziert, ein wesentliches Merkmal ist ihr Material. So verwendet sie Tinte, die nicht nur zum Zeichnen, sondern auch als Objekt eingesetzt wird. Tiefschwarz verweist sie auf Leben und Tod, lässt Assoziationen mit Blut und Lava aufkommen und markiert die schmerzhafte Schwelle, an der ihre Kunst (ent-)steht. Die Arbeiten von Heidrun Sandbichler handeln von Disziplinierung und Strafe, von Krieg, Migration und Vertreibung, ebenso wie von der Hoffnung und den Möglichkeiten der Heilung, die der Kunst innewohnen. Diese Werke erzählen jedoch keine Geschichten, hier vollzieht sich die zeitliche Komponente nicht in der Narration, sondern in der konzeptuellen Ausdehnung der Zeit, die es braucht, um sie zu begreifen. Sandbichlers erste umfassende Monografie ist schwarz und karg wie ihre Arbeit. Die Texte aus unterschiedlichen Wissensgebieten eröffnen neue Perspektiven auf das für ihr Werk zentrale Themenspektrum: Mittelalterliche Buchmalerei, die Geschichte der Tinte, Theorien historischer Disziplinierung und Überwachung ebenso wie philosophische Aspekte begleiten die Kunst von Heidrun Sandbichler.Ausstellung: Museum VILLA STUCK, München 28. Juni bis 1. Oktober 2023
Autorenporträt
Heidrun Sandbichler, geboren 1970, ist eine österreichische Künst-lerin. Sie lebt und arbeitet in Rom. Ihre Werke hat sie u. a. im Centro Luigi Pecci in Prato, im Schloss Ambras, in der Galleria il museo del Louvre in Rom und im Ferdinandeum in Innsbruck ausgestellt. Sandbichler erhielt 2016 den Innsbruck International Special Recognition Award und war mit mehreren zentralen Arbeiten bei der dortigen International Biennial of the Arts vertreten. 2020 erhielt sie den Preis für Zeitgenössische Kunst des Landes Tirol 2020. Das Museum VILLA STUCK zeigt 2023 ihre erste Einzelausstellung in Deutschland.