Die Erklärung auffälliger Produktionsrückgänge gerade bei den fortschrittlichsten Komponisten hochchromatischer italienischer Madrigale in den 1590er Jahren gehört zur grundlegenden Zielsetzung dieser Arbeit. Die Ausgangshypothese, wonach ein ästhetisches Dilemma der Komponisten dafür verantwortlich zu machen sei, erfährt in zahlreichen Analysen chromatischer Madrigale vor allem von Luca Marenzio und Carlo Gesualdo eine Überprüfung. Im Ergebnis darf die feste Verankerung auch exzessiver textmotivierter Chromatik im traditionellen Modussystem und dessen Eingebundenheit in das überkommene…mehr
Die Erklärung auffälliger Produktionsrückgänge gerade bei den fortschrittlichsten Komponisten hochchromatischer italienischer Madrigale in den 1590er Jahren gehört zur grundlegenden Zielsetzung dieser Arbeit. Die Ausgangshypothese, wonach ein ästhetisches Dilemma der Komponisten dafür verantwortlich zu machen sei, erfährt in zahlreichen Analysen chromatischer Madrigale vor allem von Luca Marenzio und Carlo Gesualdo eine Überprüfung. Im Ergebnis darf die feste Verankerung auch exzessiver textmotivierter Chromatik im traditionellen Modussystem und dessen Eingebundenheit in das überkommene Harmonieideal als eine der Hauptursachen des Dilemmas betrachtet werden. Erst in einer neuen textbestimmten Ausdrucksästhetik konnte es eine Lösung erfahren.
Der Autor: Helmut Schönecker absolvierte nach dem Abitur am Schönborn-Gymnasium in Bruchsal ein Schulmusikstudium an der Musikhochschule Karlsruhe mit wissenschaftlichem Beifach Geographie an der dortigen Universität. Nach Referendariat und zweiter Staatsprüfung in Heidelberg trat er 1984 mit einem Teildeputat in den höheren Schuldienst des Landes Baden-Württemberg ein. Parallel dazu führte ihn ein Aufbaustudium in Musikwissenschaft und allgemeiner PPädagogik in das Forschungsfeld des Madrigals. Praktische Beschäftigung mit dem Madrigal im Rahmen gymnasialer Chor- und Ensemblearbeit sowie vertiefende Studien am Institut für Musikwissenschaft in Karlsruhe bereiteten den Boden für die Untersuchung.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Die philosophisch-ästhetischen Anschauungen des 16. Jahrhunderts als Bezugsrahmen für die ungewöhnliche Häufung besonders chromatischer Kompositionen der späten Renaissance - Entwicklung, Beschaffenheit und Funktion der Chromatik - Bedeutung der Chromatik als Teilaspekt eines allgemeinen Stilwandels - Beispiele: die späten Madrigale bei Orlando di Lasso, Nicola Vicentino, Luca Marenzio und Carlo Gesualdo
Aus dem Inhalt: Die philosophisch-ästhetischen Anschauungen des 16. Jahrhunderts als Bezugsrahmen für die ungewöhnliche Häufung besonders chromatischer Kompositionen der späten Renaissance - Entwicklung, Beschaffenheit und Funktion der Chromatik - Bedeutung der Chromatik als Teilaspekt eines allgemeinen Stilwandels - Beispiele: die späten Madrigale bei Orlando di Lasso, Nicola Vicentino, Luca Marenzio und Carlo Gesualdo
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