Der Müllmann ist der erste Kriminalroman von Richard Schwatz unter dem Pseudonym Helmut Wolkenwand.
Nach der Lektüre des Klappentextes wusste ich zunächst nicht, was ich von diesem Buch halten soll. Nach einem “seriösen” Krimi klang das alles jedenfalls nicht. Da ich jedoch ein großer Fan von
Schwartz’ Askir/Götterkriege-Reihe bin, gehörte das Buch für mich jedoch zur Pflichtlektüre.
Ich möchte…mehrDer Müllmann ist der erste Kriminalroman von Richard Schwatz unter dem Pseudonym Helmut Wolkenwand.
Nach der Lektüre des Klappentextes wusste ich zunächst nicht, was ich von diesem Buch halten soll. Nach einem “seriösen” Krimi klang das alles jedenfalls nicht. Da ich jedoch ein großer Fan von Schwartz’ Askir/Götterkriege-Reihe bin, gehörte das Buch für mich jedoch zur Pflichtlektüre.
Ich möchte mich nun nicht darüber auslassen, ob es nun tatsächlich ein “seriöser” und “stilechter” Krimi ist, denn eines ist dieses Buch auf jeden Fall: genial! Dies liegt vor allem am Hauptcharakter Heinrich. Mir ist schleierhaft, wieso solch ein Mensch frei herumlaufen darf, wo er doch gelegendlich unliebsame Gesellen beinahe aus Versehen ins Jenseits befördert. Er ist daher in doppelter Hinsicht ein Müllmann, er befreit die Gesellschaft von so manchem menschlichen Müll, doch auch sein legaler Job ist in der Müllentsorgung angesiedelt. Eigentlich recht ungewollt schlittert er in diesen – wie sich herausstellte recht umfangreichen – Fall hinein. Eigentlich soll er nur eine CD wiederbeschaffen, doch dummerweise wird sein Zielobjekt vor seinen Augen in einem Café ermordet. Als unfreiwilliger Zeuge gerät er so ins Visier der Polizei, wo rein zufällig seine ehemalige große Liebe Marietta die Ermittlungen zum Mordfall im Café leitet. Zudem scheint die Polizei eine Geschichte seiner Vergangenheit wieder aufrollen zu wollen. Als seiner pubertierenden Nichte auch noch etwas Schreckliches widerfährt, ist die Verwirrung für den Leser perfekt: Wie hängt nun was zusammen? In diesem Buch laufen viele verschiedene kleine Handlungsstränge nebeneinander, was die Geschichte spannend macht und ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Zudem ist mir der doch etwas undurchsichtige und manchmal gar nicht so hart erscheinende Hauptcharakter sehr sympathisch geworden.
Das Buch lebt durch den Schreibstil des Autors: einfach und doch ausführlich in Ich-Perspektive. Dazu gespickt mit einer schönen Prise (schwarzen) Humors. Gelungen fand ich auch die Selbstgespräche, die er mit sich führt, deren Antworten stets kursiv gedruckt sind. Dies finde ich sehr passend, da Heinrich doch in seiner Gefangenschaft im Irak in den Selbstgesprächen einen Weg gefunden hat, nicht verrückt zu werden. So hat mir das Lesen sehr viel Freude beireitet und das Buch war viel zu schnell ausgelesen.
Sehr zu meinem Leidwesen, haben sich eigentlich auch alle Ungereimtheiten aus dem aktuellen Fall und seiner Vergangenheit vollständig aufgelöst, so dass dieses Buch nicht den Eindruck erweckt, der Auftakt einer Serie zu sein. Schade, denn ich würde gern mehr über Heinrich, den Müllmann lesen!
Fazit: Konnte ich anfangs nicht eninschätzen, was mich mit diesem Buch erwartet, hat es mich doch absolut überzeugt. Mit einem sehr gelungenen und sympathischen Hauptcharakter, einer tollen Erzählweise und einer Prise schwarzen Humors hat Helmut Wolkenwand hiermit einen etwas anderen Krimi geschrieben, der mir sehr gut gefallen hat und von dem ich eigentlich gern noch viel mehr lesen möchte!