Produktdetails
- Verlag: München, Nelles
- ISBN-13: 9783886183555
- ISBN-10: 3886183556
- Artikelnr.: 24610540
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.02.1998Ferne
"Myanmar" von Helmut Köllner und Axel Bruns. Nelles Verlag, München 1997. 255 Seiten mit zahlreichen Farbfotos, Plänen und Karten. Broschiert, 26,80 Mark. ISBN 3-88618-355-6.
Myanmar, wie Birma seit 1989 heißt, ist auf den ersten Blick einer der letzten Gärten Eden der Welt - in jenem frühen Stadium der Zivilisation, den man im "aufgeklärten" Westen gerne als unschuldig, natürlich geblieben bezeichnet. Erst vor wenigen Jahren hat sich das Land dem Tourismus geöffnet. Der Reisende begegnet geradezu beschämend freundlichen Menschen, er kann sich an einer weitgehend intakt gebliebenen Natur freuen, großartige Baudenkmäler bewundern. Doch das Paradies ist ganz und gar nicht wirklich. Allgegenwärtig ist die Tatmadaw, wie die Armee im Lande genannt wird - wenn man darüber reden hört, was selten genug vorkommt, schwingt gehöriger Respekt mit, ja oft sogar Angst. Das Militär herrscht seit mehr als drei Jahrzehnten, auch der Tourismus wird von den Generälen diktiert. Man sollte sich dessen bewußt sein, wenn man durch Myanmar reist. Mit moralischen Betrachtungen freilich halten sich Helmut Köllner und Axel Bruns nicht lange auf. Die Gegenwart des Landes wird von der langen Geschichte zugedeckt, erzählt über ein gutes Dutzend Seiten als gelegentlich eben auch schauerliche Historienmär. Seine Stärke offenbart das Buch erst unterwegs. Es ist ein guter und praktischer Begleiter, wie ein Freund, der viel weiß, deshalb wenig fragen muß. Reichlich Platz wird dem touristischen Dreieck Yangon, Bagan und Mandalay eingeräumt. Texte und Fotos sind solide, jeweils am Ende der Kapitels stehen Hinweise zu Hotels, Restaurants und Verkehrsmitteln - ihnen ist zu trauen. Sinnvolle, dabei auch eher unverfängliche Ergänzungen bilden die Essays zu Kunsthandwerk und Küche und dem klassischen Marionettentheater. Als Dreingabe gibt es eine große Landkarte, die auch - freilich eher grobe - Stadtpläne von Yangon und Mandalay enthält. (A.O.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Myanmar" von Helmut Köllner und Axel Bruns. Nelles Verlag, München 1997. 255 Seiten mit zahlreichen Farbfotos, Plänen und Karten. Broschiert, 26,80 Mark. ISBN 3-88618-355-6.
Myanmar, wie Birma seit 1989 heißt, ist auf den ersten Blick einer der letzten Gärten Eden der Welt - in jenem frühen Stadium der Zivilisation, den man im "aufgeklärten" Westen gerne als unschuldig, natürlich geblieben bezeichnet. Erst vor wenigen Jahren hat sich das Land dem Tourismus geöffnet. Der Reisende begegnet geradezu beschämend freundlichen Menschen, er kann sich an einer weitgehend intakt gebliebenen Natur freuen, großartige Baudenkmäler bewundern. Doch das Paradies ist ganz und gar nicht wirklich. Allgegenwärtig ist die Tatmadaw, wie die Armee im Lande genannt wird - wenn man darüber reden hört, was selten genug vorkommt, schwingt gehöriger Respekt mit, ja oft sogar Angst. Das Militär herrscht seit mehr als drei Jahrzehnten, auch der Tourismus wird von den Generälen diktiert. Man sollte sich dessen bewußt sein, wenn man durch Myanmar reist. Mit moralischen Betrachtungen freilich halten sich Helmut Köllner und Axel Bruns nicht lange auf. Die Gegenwart des Landes wird von der langen Geschichte zugedeckt, erzählt über ein gutes Dutzend Seiten als gelegentlich eben auch schauerliche Historienmär. Seine Stärke offenbart das Buch erst unterwegs. Es ist ein guter und praktischer Begleiter, wie ein Freund, der viel weiß, deshalb wenig fragen muß. Reichlich Platz wird dem touristischen Dreieck Yangon, Bagan und Mandalay eingeräumt. Texte und Fotos sind solide, jeweils am Ende der Kapitels stehen Hinweise zu Hotels, Restaurants und Verkehrsmitteln - ihnen ist zu trauen. Sinnvolle, dabei auch eher unverfängliche Ergänzungen bilden die Essays zu Kunsthandwerk und Küche und dem klassischen Marionettentheater. Als Dreingabe gibt es eine große Landkarte, die auch - freilich eher grobe - Stadtpläne von Yangon und Mandalay enthält. (A.O.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main