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Hatten die bürgerlichen Ideen der Aufklärung im ausgehenden 18. Jahrhundert auch bei adligen Kreisen Anklang gefunden, so dass die Hoffnungen des Bürgertums auf freiheitliche Reformen gerechtfertigt schienen, endete die Französische Revolution, zunächst euphorisch begrüßt, nach Jahrzehnten von Krieg, in denen ganz Europa in Mitleidenschaft gezogen worden war, in Enttäuschung und Resignation. Auf dem Wiener Kongress (1814-1815) wurde schließlich ein Zeitalter der Restauration eingeleitet, basierend auf dem dynastischen Prinzip und auf innenpolitischer Repression. Dass die Ideen von Freiheit,…mehr

Produktbeschreibung
Hatten die bürgerlichen Ideen der Aufklärung im ausgehenden 18. Jahrhundert auch bei adligen Kreisen Anklang gefunden, so dass die Hoffnungen des Bürgertums auf freiheitliche Reformen gerechtfertigt schienen, endete die Französische Revolution, zunächst euphorisch begrüßt, nach Jahrzehnten von Krieg, in denen ganz Europa in Mitleidenschaft gezogen worden war, in Enttäuschung und Resignation. Auf dem Wiener Kongress (1814-1815) wurde schließlich ein Zeitalter der Restauration eingeleitet, basierend auf dem dynastischen Prinzip und auf innenpolitischer Repression. Dass die Ideen von Freiheit, repräsentativer Regierung und Verwaltung sowie staatlicher Einheit dennoch den folgenden Generationen weitergegeben werden konnten, war vor allem dem Bildungsbürgertum und den Studenten zu verdanken.Einer von ihnen war Friedrich Kapp (1824-1884), dessen aufschlussreiche Korrespondenz, die hier erstmals kulturgeschichtlich aufgearbeitet wird, von einem engagierten und wechselhaften Leben Zeugnis ablegt.Aufgrund seiner Beziehungen zu verschiedenen Wortführern der republikanischen Bewegung während der Märzrevolution musste Kapp ins Exil nach Amerika, wo er sich erfolgreich eine neue Existenz aufbaute und sich abermals politisch betätigte. Später kehrte Kapp nach Deutschland zurück, um sich als Bewunderer Bismarcks der nationalliberalen Partei anzuschließen. Dieses Engagement in der Politik, dem es insgesamt nicht vergönnt war, das aus liberaler Sicht erhoffte Ziel einer freiheitlichen Gesellschaft zu realisieren, sollte er gegen Ende seines Lebens aufgeben, um sich stattdessen seiner literarisch-wissenschaft¬lichen Arbeit zu widmen.INHALTSVERZEICHNISDanksagung viiFriedrich Kapp und das bürgerliche 19. Jahrhundert: Eine Einführung 1TEIL I1. Positionen des Bürgertums 51.1. Die Korrespondenz als bürgerliches Phänomen 51.2. Der Brief im Diskurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts 242. Zum Kontext des Kapp'schen Briefwechsels 29TEIL II1. Vormärz und Frühsozialismus 372. 48 und die Folgen 562.1. Die Revolution 562.2. Der Gang ins Exil 782.3. Die Rückkehr 1003. Der Nationalliberalismus 1283.1. Die Gründerzeit 1283.2. Kapps politischer Aktivismus 1483.3. Der Rückzug auf die literarische Arbeit 182Fazit: Erfolge und Misserfolge eines Liberalen im 19. Jahrhundert 215Literaturverzeichnis 219