Unternehmen stehen im heutigen Marktumfeld vor der Herausforderung, eine zunehmend individuelle und anspruchsvolle Kundennachfrage mit diversifizierten Produktspektren zu bedienen. Gleichzeitig verlangt der globalisierte Wettbewerb von jedem wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen ein hohes Maß an Aktivitäten zur Kostenoptimierung. Zur Lösung des dadurch entstehenden Zielkonfliktes kann eine Produktmodularisierung herangezogen werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist vor diesem Hintergrund das Erreichen verbesserter Möglichkeiten zur Bewertung und Prognose der Kostenwirkungen alternativer Produktarchitekturen mit unterschiedlichen Modularitätsgraden für die frühen Phasen des Produktentstehungsprozesses. Dafür werden zunächst praxisseitige Anforderungen in der Antriebstechnik durch eine explorative Studie abgeleitet, die auf der primären Datengrundlage semistrukturierter Experteninterviews basiert. Ein Ergebnis dieser qualitativen Erhebung ist, dass die Modularitätsgrade gegenwärtig angebotener Produkte von den Unternehmensexperten weitgehend als zu niedrig eingeschätzt werden. Als weiteres Ergebnis wird deutlich, dass vorhandene theoretische Ansätze zur Bestimmung der Modularität eines Produktes kaum in der Praxis angewendet werden. Dies wird zum Anlass genommen, ein Vorgehensmodell zu entwickeln, das die ermittelten praxisseitigen Anforderungen aufgreift und gleichzeitig einer hohen wissenschaftlichen Fundierung gerecht wird. Das Modell ermöglicht das Ableiten einer Handlungsempfehlung hinsichtlich der Frage, ob der gegenwärtige Modularitätsgrad einer betrachteten Produktarchitektur aus Kostensicht erhöht oder verringert werden sollte. Dabei wird gezeigt, dass die Kostenwirkungen der Modularisierung für unterschiedliche Modularitätsgrade einer Gesamtkostenkurve mit U-förmigem Verlauf folgen.
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