Diese wissenschaftlich angelegte Dokumentation zeigt anhand konkreter Beispiele die politisch-wirtschaftlichen Hintergründe für die Historie von nicht weniger als sechs Arbeitslagern in den Weserdörfern Lahde und Petershagen im Zeitraum von 1936-1945 auf, als im Zusammenhang mit dem Ausbau der Mittelweser ein Stauwehr mit Laufwasserkraftwerk in Lahde gebaut wurde. Begleitend sollte die Ziegelproduktion in Petershagen-Heisterholz verstärkt und in Lahde-Nord ein leistungsfähiges Kohlekraftwerk errichtet werden. An diesen Standorten mit besonderer wehrwirtschaftlicher Bedeutung war im Zusammenhang mit den Feldzügen der Wehrmacht im Zeitraum 1939-1941 ein rigoroser Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern erforderlich. Forciert wurde diese Vorgehensweise ab 1942 auf Anweisung der Gestapoleitstelle Hannover durch die Erschließung, den Aufbau und Betrieb des Arbeitserziehungslagers in Lahde-Nord. Nach zehnjähriger Dokumentrecherche, nach der Auswertung zahlreicher Bodenfunde und dank einer geomagnetischen Untersuchung des Untergrundes in Lahde-Nord im Sommer 2019 konnten bis 2022 sowohl die Infrastruktur der Lagereinrichtungen in unterschiedlichem Umfang aufgedeckt als auch die Umnutzung des Arbeitserziehungslagers in Lahde-Nord als Camp Nr. 3 für baltische "Displaced Persons" im Zeitraum 1945-1949 bestätigt werden.
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