Menschen im Wachkoma, oder in einem Folgezustand nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma, stellen für Pflegende und Betreuende, eine besondere Herausforderung dar. Eine Herausforderung auch für die Gesellschaft, da diese Menschen für lange Zeit versorgt und betreut werden müssen und diese Betreuung sehr kosten- und personalintensiv ist. Mehr als die Hälfte der Betroffenen werden in häuslicher Umgebung versorgt und gepflegt. In qualitativen Interviews wurden für diese Arbeit das Erleben der Pflegesituation und die Motive der Angehörigen für die Übernahme der Pflege erhoben, sowie die Änderungen, die sich im Leben der pflegenden Angehörigen dadurch ergeben haben. Die Betroffenen eines Schädel-Hirn- Traumas sind häufig sehr jung. Daher ist die Dauer der Pflegetätigkeit schwer einschätzbar und kann über viele Jahre und Jahrzehnte andauern. Eine Besonderheit stellt der Umstand dar, dass es auch viele Jahre nach der Verletzung noch zu Verbesserungen des Zustandes kommen kann. Die ersten zwei Jahre nach Übernahme der Pflegetätigkeit erwiesen sich für die Angehörigen als die schwierigste Zeit. Sie mussten lernen mit dem Verlust der Gesundheit des Betroffenen zu leben, Einschränkungen finanzieller und sozialer Art verkraften und mit verschiedenen schwierigen Situationen im Alltag der Pflege fertig zu werden.