Da ich momentan keinen Berührungspunkt zu dem Thema habe, habe ich das Buch nach dem Lesen an eine Freundin gegeben, die selbst jahrelang in der Pflege tätig war und aktuell auch mit dementen Angehörigen zu tun hat.
Anschließend haben wir uns über das Buch ausgetauscht und gemeinsam einige Punkte
für die Rezension gesammelt.
Das Buch richtet sich an Angehörige und Pflegekräfte gleichermaßen.…mehrDa ich momentan keinen Berührungspunkt zu dem Thema habe, habe ich das Buch nach dem Lesen an eine Freundin gegeben, die selbst jahrelang in der Pflege tätig war und aktuell auch mit dementen Angehörigen zu tun hat.
Anschließend haben wir uns über das Buch ausgetauscht und gemeinsam einige Punkte für die Rezension gesammelt.
Das Buch richtet sich an Angehörige und Pflegekräfte gleichermaßen. Es stellt die Methode der Validation vor, welche unter anderem von Naomi Feil entwickelt wurde, beschreibt Erfahrungsberichte und gibt Praxistipps.
Es ist sehr angenehm zu lesen, da die Autorin sehr liebevoll die Geschichten erzählt, sie dabei eine verständliche Sprache benutzt und kaum Fachbegriffe vorkommen.
Schon die Heranführung an das Thema Demenz, welche den ersten Teil des Buches ausmacht, ist sehr emphatisch, gefühlvoll und einfühlsam verfasst. Genauso ist auch der Umgang, den die Autorin mit den den Erkrankten pflegt, was immer wider im Verlaufe des Buchs deutlich wird.
Einen großen Anteil daran hat die Methode der Validation, die es durch offene Fragen erlaubt einen Zugang zu denjenigen Menschen zu bekommen, die aufgrund ihrer Demenz nicht mehr so leicht ansprechbar sind oder vielleicht den Kontakt zu ihrem Umfeld komplett verloren haben.
Die liebevoll geschilderten Beispiele zeigen auf, wie facettenreich und unterschiedliche das Erleben der Demenzkranken wirklich ist und dass eine veränderte Kommunikation dazu führen kann, dass das Leben der Erkrankten und der Umgang mit ihnen wieder an Qualität zunimmt.
Oft dringt die Autorin in ihren Beispielen in dem Geist des Menschen ein, erreicht ihn und es kommen Erinnerungen aus der Kindheit oder Jugend heraus, die noch bearbeitet werden sollten, weil sie das momentane Erleben und Verhalten beeinflussen.
Vielleicht kann man es so sagen: Wenn jemand dementsprechend ist, lebt er oder sie teilweise in der eigenen Vergangenheit. Aber diese gedankliche Auseinandersetzung beeinflusst das aktuelle Erleben und Verhalten. Dies führ wiederum im Zusammenhang mit der Pflege oder der Kommunikation zu Problemen, welche durch die Validation behoben oder verringert werden können.
Die vielen Praxistipps sorgen dafür, dass Angehörige und Pflegekräfte mehr Verständnis entwickeln oder mithilfe der Methode einen anderen Zugang bekommen können.
Insgesamt finden wir beide das Buch wirklich super und möchte es jedem, der sich mit dem Thema beschäftigt ans Herz legen. Angehörigen werden Ängste genommen und Möglichkeiten aufgezeigt, Pflegekräfte erhalten Tipps wie der tägliche Umgang verändert werden können, wenn man ihnen dafür den Raum und die Zeit einräumen würde.
Und bei meiner Freundin hat das lesen so viel ausgelöst, dass sie unbedingt eine Fortbildung in dem Bereich besuchen möchte.