Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation und Wirtschaft, Note: 1,0, Universität Bremen (Sozialwissenschaften, Arbeits- und Organisationspsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bilden die aktuellen Ökonomisierungstendenzen im sozialen Dienstleistungsbereich. Am Beispiel der Behindertenhilfe wird gefragt, inwieweit sich die Einführung moderner, betriebswirtschaftlich orientierter Managementkonzepte mit der traditionell christlich-humanistischen Ausrichtung sozialer Institutionen und dem beruflichen Selbstverständnis der dort beschäftigten Menschen verträgt. Die Themenwahl zielt auf ein umfassendes Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen der Person und den sozialen Einflüssen durch gesellschaftliche, sozialpolitische und institutionelle Gegebenheiten, in welche die persönliche Interaktion sozialer Arbeit als Hilfeleistung von Menschen für Menschen eingebunden ist. Angesichts einer politisch gewollten Einführung von Kriterien der Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Nützlichkeit wird diskutiert, inwieweit Instrumente der Steuerung, der Qualitätssicherung und des Controllings, die in den Bereichen Produktion und Verwaltung bereits praktiziert werden, auf den Bereich sozialer Dienstleistungen angewendet werden können.
In drei großen Kapiteln werden gesellschaftliche und sozialpolitische Rahmenbedingungen, neue Formen der Steuerung und die berufliche Identität professioneller Helfer behandelt.
Bei der Auswertung sowohl psychologischer und sozialwissenschaftlicher wie auch verwaltungs- und wirtschaftswissenschaftlicher Quellen zeigt sich, daß eine erfolgreiche Implementierung neuer Managementkonzepte wesentlich davon abhängig sein wird, inwieweit eine Kombination fachlich begründeter Standards mit betriebswirtschaftlicher Logik gelingt. In diesem Zusammenhang werden Grenzen und Möglichkeiten einer Modifikation ökonomischer Konzepteentsprechend den spezifischen Merkmalen und Erfordernissen helfender Dienstleistungsinteraktionen diskutiert.
Einen weiteren Themenschwerpunkt bildet die Akzeptanz neuer Formen der Steuerung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen der Hierarchie. In der Frage der Vereinbarkeit sozialer Werthaltungen und neuer sozioökonomischer Konzepte werden berufssoziologische und psychoanalytische Studien zur Bestimmung der sozialmotivierten beruflichen Identitätsbildung professioneller Helferinnen und Helfer herangezogen. Als eine entscheidende Herausforderung auf personeller Ebene ergibt sich, Widersprüche und Paradoxien beruflichen Hilfehandelns zu reflektieren und abgewehrte Aspekte wie administrative Tätigkeiten, Kontrollfunktionen und wirtschaftliche Notwendigkeiten in das berufliche Selbstverständnis zu integrieren.
In dieser Arbeit werden gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Faktoren im System sozialer Dienste beleuchtet und in ihren Wechselwirkungen diskutiert. Aus der Charakteristik sozialer Tätigkeiten, die stets Interaktion zwischen Menschen bedingt, lassen sich Handlungsempfehlungen für die Einführung neuer Formen der Steuerung bezüglich Planung und Methodik, sowie für die Bereiche Personalentwicklung und Interessenvertretung ableiten. Bei der angepaßten Entwicklung und Einführung wirtschaftswissenschaftlicher Instrumente der Effizienz- und Qualitätskontrolle ist besonders die am Hilfehandeln ausgerichtete Handlungsrealität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hinblick auf ihr Klientel zu berücksichtigen, da deren beider Kompetenzen und Motivation die Qualität und Leistung sozialer Arbeit entscheidend beeinflussen. Von grundlegender Bedeutung erscheint eine sorgfältige Operationalisierung der Zielsetzungen, um den qualitativen Charakter und die Werthaltungen human-sozialen Tuns angemessen zu berücksichtigen. Es wird deutlich, daß begleitende Maßnahmen der ...
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Den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bilden die aktuellen Ökonomisierungstendenzen im sozialen Dienstleistungsbereich. Am Beispiel der Behindertenhilfe wird gefragt, inwieweit sich die Einführung moderner, betriebswirtschaftlich orientierter Managementkonzepte mit der traditionell christlich-humanistischen Ausrichtung sozialer Institutionen und dem beruflichen Selbstverständnis der dort beschäftigten Menschen verträgt. Die Themenwahl zielt auf ein umfassendes Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen der Person und den sozialen Einflüssen durch gesellschaftliche, sozialpolitische und institutionelle Gegebenheiten, in welche die persönliche Interaktion sozialer Arbeit als Hilfeleistung von Menschen für Menschen eingebunden ist. Angesichts einer politisch gewollten Einführung von Kriterien der Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Nützlichkeit wird diskutiert, inwieweit Instrumente der Steuerung, der Qualitätssicherung und des Controllings, die in den Bereichen Produktion und Verwaltung bereits praktiziert werden, auf den Bereich sozialer Dienstleistungen angewendet werden können.
In drei großen Kapiteln werden gesellschaftliche und sozialpolitische Rahmenbedingungen, neue Formen der Steuerung und die berufliche Identität professioneller Helfer behandelt.
Bei der Auswertung sowohl psychologischer und sozialwissenschaftlicher wie auch verwaltungs- und wirtschaftswissenschaftlicher Quellen zeigt sich, daß eine erfolgreiche Implementierung neuer Managementkonzepte wesentlich davon abhängig sein wird, inwieweit eine Kombination fachlich begründeter Standards mit betriebswirtschaftlicher Logik gelingt. In diesem Zusammenhang werden Grenzen und Möglichkeiten einer Modifikation ökonomischer Konzepteentsprechend den spezifischen Merkmalen und Erfordernissen helfender Dienstleistungsinteraktionen diskutiert.
Einen weiteren Themenschwerpunkt bildet die Akzeptanz neuer Formen der Steuerung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen der Hierarchie. In der Frage der Vereinbarkeit sozialer Werthaltungen und neuer sozioökonomischer Konzepte werden berufssoziologische und psychoanalytische Studien zur Bestimmung der sozialmotivierten beruflichen Identitätsbildung professioneller Helferinnen und Helfer herangezogen. Als eine entscheidende Herausforderung auf personeller Ebene ergibt sich, Widersprüche und Paradoxien beruflichen Hilfehandelns zu reflektieren und abgewehrte Aspekte wie administrative Tätigkeiten, Kontrollfunktionen und wirtschaftliche Notwendigkeiten in das berufliche Selbstverständnis zu integrieren.
In dieser Arbeit werden gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Faktoren im System sozialer Dienste beleuchtet und in ihren Wechselwirkungen diskutiert. Aus der Charakteristik sozialer Tätigkeiten, die stets Interaktion zwischen Menschen bedingt, lassen sich Handlungsempfehlungen für die Einführung neuer Formen der Steuerung bezüglich Planung und Methodik, sowie für die Bereiche Personalentwicklung und Interessenvertretung ableiten. Bei der angepaßten Entwicklung und Einführung wirtschaftswissenschaftlicher Instrumente der Effizienz- und Qualitätskontrolle ist besonders die am Hilfehandeln ausgerichtete Handlungsrealität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hinblick auf ihr Klientel zu berücksichtigen, da deren beider Kompetenzen und Motivation die Qualität und Leistung sozialer Arbeit entscheidend beeinflussen. Von grundlegender Bedeutung erscheint eine sorgfältige Operationalisierung der Zielsetzungen, um den qualitativen Charakter und die Werthaltungen human-sozialen Tuns angemessen zu berücksichtigen. Es wird deutlich, daß begleitende Maßnahmen der ...
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