Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, Universität Hamburg (Wirtschaftswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Innovationen gelten als die Grundlage für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit einzelner Unternehmen sowie gesamter Volkswirtschaften. Durch neue Produkte und Prozesse gewinnt das innovative Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz. Für eine Volkswirtschaft sind Innovationen eine Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum und damit Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen. Um Innovationen zu generieren sind Investitionen in die Forschung und Entwicklung (F&E) nötig. Gerade wegen der hohen Bedeutung von neuen Technologien für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sollte der F&E-Prozess besonders gut geschützt werden. D.h. intuitiv wäre eine Abschottung der eigenen F&E-Aktivität gegenüber Konkurrenten eine logische Konsequenz. Doch in dieser Hinsicht hat sich in den vergangenen zwei Dekaden ein neuer Trend entwickelt. Entgegen der Intuition sind immer mehr Unternehmen bereit ihre F&E gemeinschaftlich - selbst mit Konkurrenten - durchzuführen und ihr Wissen miteinander zu teilen.
Hagedoorn (2002) hat in seiner empirischen Studie festgestellt, dass seit Beginn der 80er Jahre die Anzahl der F&E-Kooperationen drastisch angestiegen ist. Besonders auffällig ist, dass vor allem in den forschungsintensiven Industrien wie z.B. dem IT-Sektor sich die gemeinschaftliche Forschung immer stärker durchsetzt. Das ist insofern überraschend, da in diesen Industrien Innovationen eine weitaus größere Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit spielen als z.B. in Sektoren mit einer geringen Forschungsintensität. Man würde vermuten, dass im IT-Sektor neue Technologien noch stärker vor der Konkurrenz abgeschirmt werden als anderswo.
Eine andere Auffälligkeit diesbezüglich ist auch in der Wirtschaftspolitik verschiedener Staaten zu erkennen. Fast parallel mit dem Trend zu F&E-Kooperationen hat das staatliche Engagement in der Förderung von kollaborativer Forschung zugenommen. In den großen Industrieländern haben die Regierungen begonnen, mit verschiedenen wirtschaftspolitischen Instrumenten (wie z.B. Gesetzesänderungen oder Subventionen) F&E-Kooperationen massiv voranzutreiben. Gegeben diesen zunächst erstaunlichen Entwicklungen stellt sich die Frage nach dem Warum. Welche Motive können die Unternehmen haben, die F&E zusammen mit ihren Konkurrenten zu betreiben? Und welches Interesse hat der Staat daran, solche F&E-Kooperationen noch zu unterstützen? Ohne zuviel vorwegzunehmen, spielen Spillover eine wichtige Rolle für die Entstehung von F&E-Kooperationen. Das wird ein zentraler Aspekt im theoretischen Teil dieser Arbeit sein. Anhand verschiedener spieltheoretischer Modelle werden die Anreize zur Bildung sowie die Auswirkung von F&E-Kooperationen auf den Wettbewerb analysiert.
Im praktischen Teil dieser Arbeit werden die F&E-Kooperationen an einem konkreten Beispiel untersucht. Die Halbleiterindustrie bietet sich deshalb so gut als Fallbeispiel an, da sie als eines der dynamischsten und forschungsintensivsten Industrien gilt. Zudem wird ihr häufig die Rolle einer so genannten Schlüsselindustrie zugesprochen, d.h. einer Industrie, die mit ihren Produkten den Erfolg vieler weiterer Industrien beeinflusst. Ein weiterer Grund für diese Wahl ist, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten gerade in der Halbleiterindustrie die umfangreichsten F&E-Kooperationen mit staatlicher Unterstützung entstanden sind. Anhand von drei ausgewählten Beispielen soll daher geklärt werden, welche Rolle F&E-Kooperationen für den Wettbewerb in der Halbleiterindustrie gespielt haben.
Diese Arbeit ist wie folg organisiert: Im ersten Abschnitt nehmen wir uns das Thema der Spillover an. Es werden zu...
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Innovationen gelten als die Grundlage für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit einzelner Unternehmen sowie gesamter Volkswirtschaften. Durch neue Produkte und Prozesse gewinnt das innovative Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz. Für eine Volkswirtschaft sind Innovationen eine Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum und damit Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen. Um Innovationen zu generieren sind Investitionen in die Forschung und Entwicklung (F&E) nötig. Gerade wegen der hohen Bedeutung von neuen Technologien für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sollte der F&E-Prozess besonders gut geschützt werden. D.h. intuitiv wäre eine Abschottung der eigenen F&E-Aktivität gegenüber Konkurrenten eine logische Konsequenz. Doch in dieser Hinsicht hat sich in den vergangenen zwei Dekaden ein neuer Trend entwickelt. Entgegen der Intuition sind immer mehr Unternehmen bereit ihre F&E gemeinschaftlich - selbst mit Konkurrenten - durchzuführen und ihr Wissen miteinander zu teilen.
Hagedoorn (2002) hat in seiner empirischen Studie festgestellt, dass seit Beginn der 80er Jahre die Anzahl der F&E-Kooperationen drastisch angestiegen ist. Besonders auffällig ist, dass vor allem in den forschungsintensiven Industrien wie z.B. dem IT-Sektor sich die gemeinschaftliche Forschung immer stärker durchsetzt. Das ist insofern überraschend, da in diesen Industrien Innovationen eine weitaus größere Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit spielen als z.B. in Sektoren mit einer geringen Forschungsintensität. Man würde vermuten, dass im IT-Sektor neue Technologien noch stärker vor der Konkurrenz abgeschirmt werden als anderswo.
Eine andere Auffälligkeit diesbezüglich ist auch in der Wirtschaftspolitik verschiedener Staaten zu erkennen. Fast parallel mit dem Trend zu F&E-Kooperationen hat das staatliche Engagement in der Förderung von kollaborativer Forschung zugenommen. In den großen Industrieländern haben die Regierungen begonnen, mit verschiedenen wirtschaftspolitischen Instrumenten (wie z.B. Gesetzesänderungen oder Subventionen) F&E-Kooperationen massiv voranzutreiben. Gegeben diesen zunächst erstaunlichen Entwicklungen stellt sich die Frage nach dem Warum. Welche Motive können die Unternehmen haben, die F&E zusammen mit ihren Konkurrenten zu betreiben? Und welches Interesse hat der Staat daran, solche F&E-Kooperationen noch zu unterstützen? Ohne zuviel vorwegzunehmen, spielen Spillover eine wichtige Rolle für die Entstehung von F&E-Kooperationen. Das wird ein zentraler Aspekt im theoretischen Teil dieser Arbeit sein. Anhand verschiedener spieltheoretischer Modelle werden die Anreize zur Bildung sowie die Auswirkung von F&E-Kooperationen auf den Wettbewerb analysiert.
Im praktischen Teil dieser Arbeit werden die F&E-Kooperationen an einem konkreten Beispiel untersucht. Die Halbleiterindustrie bietet sich deshalb so gut als Fallbeispiel an, da sie als eines der dynamischsten und forschungsintensivsten Industrien gilt. Zudem wird ihr häufig die Rolle einer so genannten Schlüsselindustrie zugesprochen, d.h. einer Industrie, die mit ihren Produkten den Erfolg vieler weiterer Industrien beeinflusst. Ein weiterer Grund für diese Wahl ist, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten gerade in der Halbleiterindustrie die umfangreichsten F&E-Kooperationen mit staatlicher Unterstützung entstanden sind. Anhand von drei ausgewählten Beispielen soll daher geklärt werden, welche Rolle F&E-Kooperationen für den Wettbewerb in der Halbleiterindustrie gespielt haben.
Diese Arbeit ist wie folg organisiert: Im ersten Abschnitt nehmen wir uns das Thema der Spillover an. Es werden zu...
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