Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,00, Universität Hamburg (Fachbereich Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand und Struktur der Arbeit Der Gegenstand dieser Arbeit ist das Konzept des "Clash of Civilizations", welches Samuel Huntington 1993 der Öffentlichkeit vorstellte und welches für lebhafte Diskussionen gesorgt hat, die nach wie vor anhalten.(1) Bei dem Titel der Arbeit "Die Rolle des Islam in Huntingtons Kampf der Kulturen" liegt die Betonung auf dem Wort "Rolle." Dies liegt an der Grundthese dieser Arbeit, daß Huntington sich mit seiner Theorie vom kommenden Kampf der Kulturen an die Feindbildproduktion macht. Das Feindbild ist der Islam (unter partiellem Einschluß dessen, was Huntington den sinischen Kulturkreis nennt). Die Funktion des Feindbildes, ich werde dieses nachzuweisen versuchen, liegt in der Legitimation einer bestimmten Politik der USA, die sowohl den verbündeten Regierungen als auch den Wissenschaftlern und letztlich wohl auch den jeweiligen Bevölkerungen vermittelt werden muß. Ich werde versuchen was man über den Islam, oder besser gesagt Huntingtons Wahrnehmung desselben, bei ihm lesen kann, nachzuzeichnen und zu prüfen. Zuvor werde ich einen groben Überblick über das Gesamtkonzept Huntingtons geben um es möglich zu machen, den Islam in diesem zu verorten. Da ich von der Feindbildproduktion ausgehe, werde ich im Anschluß an die Untersuchung der huntingtonschen Islamperzeption zu klären versuchen, wie und wozu das Feindbild konstruiert wird. Mir scheinen u.a. die Ausführungen Carl Schmitts dazu erhellend zu sein. [...] ______ 1 Es gibt eine ganze Reihe von Reaktionen auf die Thesen Huntingtons. Die Foreign Affairs, in denen der Aufsatz im Sommer 1993 erschien, brachten bereits wenige Monate später ein Sonderheft heraus (The Clash of Civilizations? The Debate), in dem verschiedene Wissenschaftler sich mit dem Aufsatz auseinander-setzten. Es erschienen Aufsätze in den verschiedenen Fachzeit-schriften (Orient 3/97, Blätter für deutsche und internationale Politik 3/94 und 2/97, etc.), das Thema wurde von wissenschaftlichen Arbeitsgruppen behandelt und dargestellt (Vgl. Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft für Friedens - und Konfliktforschung e.V., AFK ; Bd. 23) und schließlich in einer Reihe von Zeitungen und Zeitschriften beschrieben. (Vgl. hierzu Bibliographie)
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