Der vorliegende Band vereint drei heterogene Beiträge, die sich mit dem Literatur-, dem Humor- und dem Bibelübersetzen befassen. Im ersten Beitrag von Ines Krause geht es um den Übersetzerstil von Curt Meyer Clason, wie er in der deutschen Übersetzung der Crónica de una muerte anunciada von Gabriel García Márquez zum Vorschein kommt. Sie versucht herauszuarbeiten, ob die deutsche Übersetzung ausschließlich von der Wiedergabe des Autorenstils geprägt ist oder ob sich in ihr sprachliche Merkmale finden, die eindeutig dem Stil und der Stimme des Übersetzers zuzuordnen sind. Die Frage des Übersetzerstils wurde in der Wissenschaft kaum je ernsthaft gestellt, insofern stellt diese Studie eine Pionierarbeit dar. Der zweite Beitrag von Amelie Schindler befasst sich mit der Frage, ob Humor unübersetzbar ist. Die Literatur zum Thema Humorübersetzung und besonders zu dem relativ jungen Genre der Stand-up-Comedy ist recht überschaubar. Die Autorin greift mit Bülent Ceylan und Franco Escamilla zwei in ihren jeweiligen Ländern (Deutschland und Mexiko) bekannte und erfolgreiche Stand-up-Comedians heraus, analysiert ihren Comedy-Stil und untersucht die Probleme und Möglichkeiten, die sich bei Übersetzungen in diesem auf Wirkung angelegten Genre ergeben. Der dritte Beitrag von Agathe Heneka-Trautwein greift die Frage des jüdischen Religionswissenschaftlers Pinchas Lapide auf: Ist die Bibel »richtig« übersetzt? Die Autorin geht dieser Frage anhand verschiedener Bibelübersetzungen (Lutherbibel, Buber/Rosenzweig-Bibel, »Inselbibel« von Berger und Nord) ins Deutsche nach und konfrontiert die jeweiligen Zieltexte mit der Kritik von Lapide. Dabei misst sie die Übersetzungsleistung nicht an einem externen Maßstab, sondern untersucht, ob die jeweiligen Übersetzer ihr selbst gestecktes Ziel erreicht haben
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