In diesem Buch wird aus Antonio Gramscis Schriften zur Kunst und Kultur eine 'Ästhetische Theorie' abgeleitet und in Bezug zu zeitgenössischer kulturwissenschaftlicher Theoriebildung gesetzt.Besonders anschlussfähig erweist sich dabei der Cultural Materialism, nicht zuletzt da Raymond Williams neben Stuart Hall den wichtigsten Beitrag zur Rezeption Gramscis in den britischen Cultural Studies geleistet hat.Eine nähere Untersuchung dieser Rezeption von einem der "lebendigen Philologie" Gramscis verpflichteten Standpunkt aus gelangt allerdings zu durchaus kritischen Schlüssen und verweist auf problematische Aspekte der Lektüre Gramscis und in der Folge seiner Tradierung in den Cultural Studies. Anliegen des Buches ist es aufzuzeigen, dass die 'Ästhetische Theorie' Gramscis sich nur im Kontext des Hegemonie-Konzepts erschließt, und dieses seinerseits durch diesen ästhetischen Aspekt erst vervollständigt wird. Daraus ergibt sich ein Spannungsfeld, das sich zwischen den sowohl bei Gramsci als auch bei Williams spezifisch gefassten Komplexen Kunst und Kultur gleichermaßen aufspannt wie - daraus resultierend - zwischen Kulturtheorie und politischer Praxis. In diesem Feld gilt es eine kulturwissenschaftlich verfahrende Ästhetik zu verorten.
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