Was tun, wenn der Schulalltag die Lehrkörper vor schier unlösbare Herausforderungen stellt und sie oftmals auf sich selbst gestellt sind? Diese Frage hat sich die Autorin gegen Ende ihres Berufslebens täglich stellen müssen. Nach fast 30jähriger Lehrtätigkeit in verschieden Schulen in Bonn, zog es sie wieder in ihre alte Heimat Berlin, wo sie vorhatte an einer Sonderschule in einem so genannten "Problembezirk" ihr Engagement und ihre Erfahrungen einzubringen. Schnell erkannte sie jedoch, dass die an die Lehrerschaft gestellten Anforderungen weit über die Vermittlung von Bildung hinausgingen. Man könnte auch sagen, die Wissensvermittlung trat im Schulalltag in den Hintergrund. Es sind die großen gesellschaftlichen Fragen, die auf Schule und Lehrer niederprasseln. In welchem Maß kann ein Lehrer den Erziehungsauftrag der Eltern übernehmen? Wie soll ein Lehrer Wissen vermitteln und gleichzeitig Schülern aus bildungsfernen Familien die Notwendigkeit der Bildung näher bringen? Was tun mit Schulschwänzern, wenn die Eltern die Schulpflicht nicht ernst nehmen? Wie kann die Integration von Schülern mit Migrationshintergrund erfolgreich umgesetzt werden, wenn dazu nicht mehr spezialisierte Fachleute zur Verfügung stehen? Auf sehr lebendige Weise berichtet die Autorin von ihren Erlebnissen, ihren Strategien, die Herausforderungen anzugehen und am Schluss dem Gefühl Machtlos gegenüber den Schülern zu sein und der Ungläubigkeit, von der Schulpolitik im Stich gelassen zu werden. Dieses Buch ermöglicht einen spannenden und lebhaften Einblick in die Realität vieler Lehrer, die mit den gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert werden, und richtet sich nicht nur an Pädagogen, Fachleute und Politiker sondern auch an die Allgemeinheit, da Bildung ein unumstößliches Gut ist, das es zu bewahren gilt.
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