Masterarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Freie Universität Berlin (Institut für Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Untersuchung abweichender sexueller Vorlieben und Praktiken sowie deren Darstellung in zeitgenössischen Tanzperformances ist ein faszinierendes und komplexes Thema, das nicht nur ein breites Spektrum menschlicher Sexualität umfasst, sondern auch Fragen der Performanz, Ästhetik und gesellschaftlichen Normen aufwirft. In dieser Arbeit wird der Fokus auf die Subkultur des Kink gelegt, die als Überbegriff für nicht-normative sexuelle Vorlieben dient, mit einem speziellen Schwerpunkt auf BDSM. Die Einleitung gibt einen Einblick in die subkulturelle Szene des Kink, illustriert anhand eines Besuchs im Berliner Kit-Kat Club, einem bekannten Zentrum für vielfältige sexuelle Austauschmöglichkeiten. Durch die Beobachtung von Interaktionen und das Eintauchen in die Atmosphäre des Clubs wird die Vielfältigkeit und Akzeptanz sexueller Neigungen deutlich, die sowohl dunkle als auch helle, schmutzige und sterile Aspekte umfassen kann. Dieser erste Einblick bildet den Ausgangspunkt für die folgende wissenschaftliche Untersuchung. Die Motivation zur Durchführung dieser Arbeit entsteht aus dem Bedürfnis, die performativen Elemente abweichender sexueller Praktiken zu erforschen und ihre Darstellung in der Kunst, insbesondere im zeitgenössischen Tanz, zu analysieren. Dabei werden die Begriffe Transgression und Transformation als Leitmotiv gewählt, um die Überschreitung gesellschaftlicher Normen und deren potenzielle Auswirkungen auf kollektive Sex-Verständnisse zu beleuchten. Die Struktur der Arbeit ist dreigeteilt: Zunächst wird die Subkultur des Kink, insbesondere BDSM, näher erläutert und die Performativität dieser Praktiken betrachtet. Anschließend werden ausgewählte Beispiele von BDSM-inspirierten Tanzperformances analysiert, um deren ästhetische Darstellung und Auswirkungen zu untersuchen. Schließlich wird im letzten Teil der Arbeit das transformative Potenzial von BDSM in Tanzperformances reflektiert und diskutiert, unter Berücksichtigung aktueller Diskurse zur Sexpositivität und Enttabuisierung sexueller Vorlieben. Die Arbeit zeichnet sich durch eine interdisziplinäre Herangehensweise aus, die Erkenntnisse aus der Tanzwissenschaft, Performancekunst, Ethnologie und Soziologie vereint, um ein umfassendes Verständnis der Thematik zu ermöglichen. Durch die Betonung des Körpers als zentrales Element der Analyse wird ein besonderer Fokus auf die körperliche Ausdrucksform von BDSM und deren künstlerische Repräsentation gelegt.
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