Wie gelingt es Mädchen, interessiert und erfolgreich im Physikunterricht zu arbeiten? Wie sind weibliche Identitätsentwicklung und Physik lernen in der frühen Adoleszenz miteinander verschränkt? Diesen Fragen wird in einem ethnomethodologischen Fallstudiendesign nachgegangen. Die Gestaltung der Schülerinnenrolle im Physikunterricht lässt sich dabei als reales und phantasmatisches Experimentieren mit Identitätselementen verstehen. Der Schlüssel zur Entwicklung physikbezogener Identität scheint darin zu liegen, dass Mädchen, die Physikerin werden wollen, beides können: fachlich-inhaltlich argumentieren und gleichzeitig die fachlichen Symbolisierungen nutzen, um das, was sie in ihrer Innenwelt bewegt, zu strukturieren. Entscheidend in diesem Spiel mit Identitäten sind die bedeutsamen Anderen - die Lehrkraft oder die Peers: Gelingt es ihnen, die Gedankenfiguren sowohl auf der manifesten als auch auf der latenten Ebene zu lesen und adäquat darauf zu antworten, werden die Mädchen in ihrer physikbezogenen Identität bestätigt.
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