Warum schreiben Menschen Tagebuch? Was können uns eigene und fremde Tagebücher lehren über uns selbst und unsere Geschichte?Auf welche Weise haben moderne Techniken auch in Tagebücher Einzug gehalten, und wie kommt es, dass sie sowohl als »Schatzkästchen« als auch als »Mülleimer« bezeichnet werden? Um diese Fragen beantworten zu können, hat die Autorin Tagebuchschreibenden in einer qualitativen Online-Studie quasi über die Schulter geschaut und gleichzeitig den privaten Raum, der die Tagebücher ja auch ausmacht, respektiert. Ziel der Arbeit war es, Tagebuchschreibende nach ihrer »Biografie des…mehr
Warum schreiben Menschen Tagebuch? Was können uns eigene und fremde Tagebücher lehren über uns selbst und unsere Geschichte?Auf welche Weise haben moderne Techniken auch in Tagebücher Einzug gehalten, und wie kommt es, dass sie sowohl als »Schatzkästchen« als auch als »Mülleimer« bezeichnet werden? Um diese Fragen beantworten zu können, hat die Autorin Tagebuchschreibenden in einer qualitativen Online-Studie quasi über die Schulter geschaut und gleichzeitig den privaten Raum, der die Tagebücher ja auch ausmacht, respektiert. Ziel der Arbeit war es, Tagebuchschreibende nach ihrer »Biografie des Schreibens« zu befragen und sie die individuelle Geschichte ihrer Aufzeichnungen erzählen zu lassen. Es zeigt sich, dass Männer und Frauen auf unterschiedliche Weise die variable Strategie des Tagebuchschreibens nutzen: für emotionale Entlastung, als kreatives Werkzeug und als Raum für Eigenkommunikation und -reflexion. Das Tagebuch als unbestechlicher Zeitzeuge bietet darüber hinaus beimLesen die Möglichkeit zur Integration vergangener Selbste und zu aktiver Identitätsarbeit.Das vorliegende Buch gibt interessante Einblicke in die verschiedenen Variationen des Tagebuchschreibens im Lauf der Geschichte, ergänzt durch Informationen über die Arbeit des Tagebucharchivs in Emmendingen. Es lässt uns an den Erfahrungen von heutigen Tagebuchschreibern teilhaben und ermutigt auf diese Weise, auch selbst damit zu experimentieren.
Irmela Amelie Sperl (Dr. phil.), geb. 1962, schreibt selbst Tagebuch seit ihrem 6. Lebensjahr. Sie hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München Psychologie studiert, arbeitet als Neuropsychologin in einem Krankenhaus und leitet freiberuflich Kurse für kreatives Schreiben.
Inhaltsangabe
1;Vorwort;7 2;Inhaltsverzeichnis;11 3;1. Einleitung;14 4;2. Theoretischer Rahmen zum Thema Tagebuch;20 4.1;2.1. Bisherige Forschung;21 4.2;2.2. Tagebücher und ihre Erscheinungsformen;25 4.2.1;2.2.1. Typische Merkmale;25 4.2.2;2.2.2. Formen von Tagebüchern;27 4.2.3;2.2.3. Abgrenzung zu Brief und Autobiografie;30 4.3;2.3. Geschichte der Tagebücher;32 4.3.1;2.3.1. Historische Entwicklung;32 4.3.2;2.3.2. Besondere Formen von Tagebüchern;39 4.3.3;2.3.3. Exkurs: Das deutsche Tagebucharchiv (DTA);40 4.4;2.4. Tagebücher und narrative Identität;45 4.4.1;2.4.1. Allgemeines;45 4.4.2;2.4.2. Narrationen und ihre Bedeutung;47 4.4.3;2.4.3. Identität und Narrationen;49 4.4.4;2.4.4. Die zeitliche Perspektive narrativer Identität;52 4.4.5;2.4.5. Narrative Besonderheiten in Tagebüchern;53 5;3. Methodisches Vorgehen;59 5.1;3.1. Gedanken zum qualitativen Forschungsdesign;60 5.2;3.2. Entwicklung der Methode;62 5.3;3.3. Online-Forschung;65 5.4;3.4. Datenerhebung;70 5.4.1;3.4.1. Gestaltung des Fragebogens;70 5.5;3.5. Weitergabe der Fragebögen;74 5.5.1;3.5.1. Durchführung des zusätzlichen Interviews;75 5.6;3.6. Auswertungsschritte;77 5.6.1;3.6.1. Zirkuläres Dekonstruieren;77 5.6.2;3.6.2. Qualitätssicherung;81 6;4. Ergebnisse;83 6.1;4.1. Vorüberlegungen;84 6.2;4.2. Auswertung der Metaphern;85 6.3;4.3. Aspekte des Schreibens;86 6.3.1;4.3.1. Allgemeines über die Tagebuchschreiber;86 6.3.2;4.3.2. Spezielle Merkmale;88 6.3.3;4.3.3. Tagebuchbiografie;95 6.3.4;4.3.4. Bedeutung des Tagebuchschreibens;98 6.3.5;4.3.5. Kreativität;108 6.3.6;4.3.6. Auswertung nach Gruppen;112 6.4;4.4. Lesen und Erinnern;126 6.4.1;4.4.1. Gedächtnis;127 6.4.2;4.4.2. Lebendige Vergangenheit;129 6.4.3;4.4.3. Die Ambivalenz des Erinnerns;133 6.4.4;4.4.4. Die Begegnung mit dem früheren Ich;137 7;5. Geschriebene Identität;142 7.1;5.1. Zusammenfassung der Ergebnisse;143 7.2;5.2. Narrative Möglichkeiten im Tagebuch;145 7.2.1;5.2.1. Narrative Freiheit;145 7.2.2;5.2.2. Die räumliche Dimension der Schrift;146 7.2.3;5.2.3. Narrative Kontinuität;146 8;6. Diskussion;149 8.1;6.1. Diskussion des methodischen Vorgehens;150 8.2;6.2. Diskussion der Fragestellung;153 8.3;6.3. Ausblick;157 8.4;6.4. Diskussion zu Tagebuch und Identität;160 9;Literaturverzeichnis;163 10;Anhang;172
1;Vorwort;7 2;Inhaltsverzeichnis;11 3;1. Einleitung;14 4;2. Theoretischer Rahmen zum Thema Tagebuch;20 4.1;2.1. Bisherige Forschung;21 4.2;2.2. Tagebücher und ihre Erscheinungsformen;25 4.2.1;2.2.1. Typische Merkmale;25 4.2.2;2.2.2. Formen von Tagebüchern;27 4.2.3;2.2.3. Abgrenzung zu Brief und Autobiografie;30 4.3;2.3. Geschichte der Tagebücher;32 4.3.1;2.3.1. Historische Entwicklung;32 4.3.2;2.3.2. Besondere Formen von Tagebüchern;39 4.3.3;2.3.3. Exkurs: Das deutsche Tagebucharchiv (DTA);40 4.4;2.4. Tagebücher und narrative Identität;45 4.4.1;2.4.1. Allgemeines;45 4.4.2;2.4.2. Narrationen und ihre Bedeutung;47 4.4.3;2.4.3. Identität und Narrationen;49 4.4.4;2.4.4. Die zeitliche Perspektive narrativer Identität;52 4.4.5;2.4.5. Narrative Besonderheiten in Tagebüchern;53 5;3. Methodisches Vorgehen;59 5.1;3.1. Gedanken zum qualitativen Forschungsdesign;60 5.2;3.2. Entwicklung der Methode;62 5.3;3.3. Online-Forschung;65 5.4;3.4. Datenerhebung;70 5.4.1;3.4.1. Gestaltung des Fragebogens;70 5.5;3.5. Weitergabe der Fragebögen;74 5.5.1;3.5.1. Durchführung des zusätzlichen Interviews;75 5.6;3.6. Auswertungsschritte;77 5.6.1;3.6.1. Zirkuläres Dekonstruieren;77 5.6.2;3.6.2. Qualitätssicherung;81 6;4. Ergebnisse;83 6.1;4.1. Vorüberlegungen;84 6.2;4.2. Auswertung der Metaphern;85 6.3;4.3. Aspekte des Schreibens;86 6.3.1;4.3.1. Allgemeines über die Tagebuchschreiber;86 6.3.2;4.3.2. Spezielle Merkmale;88 6.3.3;4.3.3. Tagebuchbiografie;95 6.3.4;4.3.4. Bedeutung des Tagebuchschreibens;98 6.3.5;4.3.5. Kreativität;108 6.3.6;4.3.6. Auswertung nach Gruppen;112 6.4;4.4. Lesen und Erinnern;126 6.4.1;4.4.1. Gedächtnis;127 6.4.2;4.4.2. Lebendige Vergangenheit;129 6.4.3;4.4.3. Die Ambivalenz des Erinnerns;133 6.4.4;4.4.4. Die Begegnung mit dem früheren Ich;137 7;5. Geschriebene Identität;142 7.1;5.1. Zusammenfassung der Ergebnisse;143 7.2;5.2. Narrative Möglichkeiten im Tagebuch;145 7.2.1;5.2.1. Narrative Freiheit;145 7.2.2;5.2.2. Die räumliche Dimension der Schrift;146 7.2.3;5.2.3. Narrative Kontinuität;146 8;6. Diskussion;149 8.1;6.1. Diskussion des methodischen Vorgehens;150 8.2;6.2. Diskussion der Fragestellung;153 8.3;6.3. Ausblick;157 8.4;6.4. Diskussion zu Tagebuch und Identität;160 9;Literaturverzeichnis;163 10;Anhang;172
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