Cannabis spricht ein eigenes Rezeptorensystem im Gehirn an. Therapeutische Möglichkeiten werden derzeit erforscht, doch der allseits bekannte Effekt von Cannabis auf die Musikwahrnehmung bleibt ein Tabuthema. In diesem Buch werden Erkenntnisse aus Sozial-, Kultur- und Musikwissenschaften, der Pharmakologie, Medizin und Psychologie systematisiert, um die Frage danach zu klären, warum Cannabis das Hören und Spielen von Musik beeinflusst. Eine EEG Studie beim 'bekifften' Hören von Musik zeigt Veränderungen im Gehirn, welche auf dem Hintergrund der von Hörern, Musikern und Forschern gemachten Aussagen interpretiert werden. Deutlich wird, das es zwar bestimmte Musik gibt, die scheinbar bevorzugt unter dem Einfluss von Cannabis gehört oder gemacht wird, dass jedoch die Wirkungen von Cannabis auf die auditive Wahrnehmung eher auf eine Veränderung des metrischen Bezugsrahmens von Klängen schließen lassen, also von der Musik unabhängig sind, aber mit Musik am interessantesten werden. Cannabis verändert temporär und erlernbar die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf den Klangraum, was mit einer detailreichen Wahrnehmung von akustischen und musikalischen Einzelheiten und Formen einhergeht.