Produktdetails
- Verlag: Olzog
- Seitenzahl: 191
- Abmessung: 190mm
- Gewicht: 134g
- ISBN-13: 9783789280146
- Artikelnr.: 32002414
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Erfolge und Misserfolge - Eine kontroverse Bilanz
Peter Hampe Weber (Herausgeber): 50 Jahre Soziale Mark(t)wirtschaft. Eine Erfolgsstory vor dem Ende? Olzog Verlag, München 1999, 191 Seiten, 19,80 DM.
Als "Frankfurter Wirtschaftspolitik" hat nicht nur Bundeskanzler Konrad Adenauer die Überzeugungen bezeichnet, denen die Deutschen die Soziale Marktwirtschaft verdankt. Das Leitsätzegesetz des Frankfurter Wirtschaftsrats, das eigentliche Gründungsdokument der Sozialen Marktwirtschaft, ist unter Ludwig Erhards Leitung von dem Ökonomen Leonhard Miksch ausgearbeitet und nach langer Debatte am 18. Juni 1948 schließlich durchgesetzt worden. In dem von Peter Hampe und Jürgen Weber herausgegebenen Buch, einem Tagungsband der Akademie für Politische Bildung Tutzing, ziehen verschiedene Autoren eine kontroverse Bilanz über Erfolge und Misserfolge, Bedrohungen und Herausforderungen der Sozialen Marktwirtschaft nach fünfzig Jahren. Der Mainzer Wissenschaftler Volker Hentschel präzisiert seine Kritik an der "Legende Ludwig Erhard". Christoph Buchheim von der Universität Mannheim führt vor Augen, dass die Soziale Marktwirtschaft und das darauf fußende Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit zu einem beträchtlichen Teil der "wohlwollenden Hegemonie der amerikanischen Besatzungsmacht" zu verdanken ist. Die Durchsetzung wesentlicher Elemente dieser Wirtschaftsordnung beruhe auf dem Engagement der Amerikaner, schreibt Buchheim - zum Beispiel das Kartellverbot, die Handelsliberalisierung und die Anerkennung des Privateigentums. Heinz Grossekettler (Universität Münster) blickt zurück auf das Staatsverständnis der ordoliberalen Gründungsväter der Sozialen Marktwirtschaft und Carl Christian von Weizsäcker (Universität Köln) kritisiert die sozialstaatliche Entwicklung der vergangenen Jahre. Wilhelm Hankel (Universität Frankfurt) befasst sich mit den außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach dem Krieg, der ehemalige Bundesbankpräsident Helmut Schlesinger schreibt über die Unabhängigkeit der Notenbanken. Auch einer der beharrlichsten Keynesianer Deutschlands, Rudolf Hickel (Universität Bremen), und der Lafontaine-Berater Heiner Flassbeck kommen zu Wort.
KAREN HORN
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