Gedanken schriftlich wiederzugeben, ist häufig ein aufwendiger Prozess. Damit der Text als kommunikative Handlung innerhalb eines pragmatisch-diskursiven Rahmens wirksam ist, müssen Schreibende auf akademischen Niveau Wörter ersetzen, Sätze oder Satzteile verwerfen, umstellen und neu formulieren. Außerdem müssen Informationen zum bereits Geschriebenen nachträglich hinzugefügt und in manchen Fällen auch Lösungen für lexikalische, morphologische oder syntaktische Schwierigkeiten gefunden werden. Wie häufig und zu welchem Zweck diese Operationen eingesetzt werden, kann einerseits von der Textsorte, andererseits von der verwendeten Sprache abhängen. In diesem Zusammenhang präsentiert das Buch eine empirische Studie zur Produktion akademischer und nicht-akademischer Textsorten in den Fremd- und Muttersprachen Deutsch und Portugiesisch. Untersucht werden konkrete sprachliche Realisierungen, die potenziell zu Ersetzungen, nachträglichen Hinzufügungen und zur Lösung lexikalischer Schwierigkeiten führen können. Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Schreibforschung, der Textlinguistik und der Psycholinguistik werden auf innovative Weise der Entstehungsprozess von Textbausteinen rekonstruiert und die dabei eingesetzten Problemlösungsverfahren kontrastiert.
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