"Ja ... ich kann das nicht glauben ... Er hat ... immer noch Kugeln - Er schießt einfach und schießt und schießt ..."Aus 25.000 Seiten Ermittlungsakten destilliert Joachim Gaertner einen Dokumentarroman, bei dem Entsetzen und Staunen über die künstlerische Fantasie der Täter eines der folgenreichsten Verbrechen der letzten Jahrzehnte sich die Waage halten.
Es ist 9 Uhr 11, als in der Notrufzentrale von Jefferson County das Telefon klingelt und eine panische Frauenstimme berichtet, dass zwei schwarz gekleidete Gestalten durch die Columbine Highschool gehen und jeden niederschießen, den sie antreffen. Die Anruferin, die Lehrerin Patti Nielson, hat sich mit vielen anderen in der Bibliothek verschanzt. 26 Minuten lang hört die Beamtin der Notrufzentrale die Schüsse und Explosionen im Hintergrund, während sie versucht, die Frau zu beruhigen. Dann flüstert Patti Nielson plötzlich nur noch. "Oh Gott. Ich habe wirklich ... Angst ... Ich glaube, er ist jetzt in der Bibliothek."Gaertners Dokumentarroman erzählt die Geschichte von Tat und Tätern ausschließlich anhand von Originaldokumenten, Tagebüchern, Interneteinträgen, Verhörprotokollen und Aussagen von Beteiligten, und konterkariert so die Dramaturgie der Tat selbst, die von den Tätern bis ins kleinste Detail in literarischen Szenen, Tagebüchern, auf Internetseiten und in Videos in der Fantasie ausgebildet wurde, bis sie schließlich katastrophale Realität wurde.
Es ist 9 Uhr 11, als in der Notrufzentrale von Jefferson County das Telefon klingelt und eine panische Frauenstimme berichtet, dass zwei schwarz gekleidete Gestalten durch die Columbine Highschool gehen und jeden niederschießen, den sie antreffen. Die Anruferin, die Lehrerin Patti Nielson, hat sich mit vielen anderen in der Bibliothek verschanzt. 26 Minuten lang hört die Beamtin der Notrufzentrale die Schüsse und Explosionen im Hintergrund, während sie versucht, die Frau zu beruhigen. Dann flüstert Patti Nielson plötzlich nur noch. "Oh Gott. Ich habe wirklich ... Angst ... Ich glaube, er ist jetzt in der Bibliothek."Gaertners Dokumentarroman erzählt die Geschichte von Tat und Tätern ausschließlich anhand von Originaldokumenten, Tagebüchern, Interneteinträgen, Verhörprotokollen und Aussagen von Beteiligten, und konterkariert so die Dramaturgie der Tat selbst, die von den Tätern bis ins kleinste Detail in literarischen Szenen, Tagebüchern, auf Internetseiten und in Videos in der Fantasie ausgebildet wurde, bis sie schließlich katastrophale Realität wurde.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Andreas Fanizadeh schätzt Joachim Gaertners dokumentarischen Roman über die Amokläufer von der Columbine High School in Littleton. Das auf Original-Dokumenten zum Amoklauf basierende Buch erhellt in seinen Augen die Psyche der beiden Täter Dylan Klebold und Eric Harris. Angesichts der Kette von Amokläufen in den USA, Finnland und Deutschland, wo aktuell der Fall des 17-jährigen Tim K. in Winnenden in den Medien diskutiert wird, scheint ihm das Buch von einigem Interesse. Besonders hebt er die Selbstzeugnisse der späteren Attentäter von Littelton hervor. Dem Autor gelingt es seines Erachtens, ein vielschichtiges Gesamtbild ihrer Charakterzüge zu zeichnen. "Wer das Verbrechen bekämpfen will", befindet Fanizadeh, "muss es zuerst verstehen." Er bescheinigt Gaertner, mit seinem dokumentarischen Roman hierzu einen wichtigen Beitrag zu liefern.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH