Die Entwicklungen auf der geopolitischen Weltbühne seit 2001 haben sowohl in den Medien als auch in den politischen Wissenschaften immer wieder die Frage aufgeworfen, wie religiöse Weltbilder zur Konstruktion politischer Macht genutzt werden und zunehmend auch in den so genannten "demokratischen Sekulärgesellschaften" politisch relevant werden. Wie wird mittels religiöser Diskurse politischer Glaube geschaffen? Und umgekehrt die Frage nach der politischen Häresie: welche Möglichkeiten erschließen sich für Individuum und Gesellschaft, sich diesen Strategien religiös-politischer Machtkonstruktion zu entziehen? Diesen Fragen geht der Autor nach, indem er Religion und Politik als sich gegenseitig stützende Sozialsysteme beschreibt, die mittels spezifischer Kommunikationcodes Macht schaffen und verfestigen. Dabei führt er den Leser entlang verschiedenster Ansätze, vom Strukturalismus über die Semiotik zur Postmoderne, um an Beispielen religiöse wie politische Kommunikationsschemata vergleichend und kritisch zu analysieren. Somit ist versteht sich dieses Buch nicht nur als theoretischer Text, sondern auch als Aufforderung zum "teilnehmenden politischen Unglauben".