Dieser Band führt ein in philosophische, psychologische, neurowissenschaftliche und soziale Theorien des Sehens. Der Zusammenhang von visuellem Wahrnehmen und anderen Bewusstseinstätigkeiten wie Denken oder Deuten wird dabei ebenso diskutiert wie die Frage nach Täuschungsanfälligkeit und Wahrheitsanspruch der Sinne. Erstmals bietet das Buch auch einen Überblick über kognitionswissenschaftliche Konzepte und sognannte 4E Theorien, die Sehen als verkörpert und eingebettet begreifen. Sowohl die Phänomenologie Merleau-Pontys, der Pragmatismus Deweys, die Wahrnehmungsökologie Gibsons als auch gegenwärtige Theorien des predictive processing werden behandelt. Genderkritische Blicktheorien nehmen ethische Aspekte auf. Ein weiterer Fokus liegt auf Medientheorien des Sehens, die die Einflüsse von Architektur, Filmen und neueren Technologien erforschen sowie auf der Spezifik ästhetischer Erfahrung.