Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Statistik und Methoden, Note: 1,7, Universität Kassel (Wissenschaftliches Zentrum für Umweltsystemforschung), Veranstaltung: Entscheiden, Konflikt und Handeln, Sprache: Deutsch, Abstract: Schlägt man ein Buch zum Thema Denken und Entscheiden auf, so kann man damit rechnen, dass einem folgender Leitsatz begegnet: „Vernünftiges Denken basiert auf den Gesetzen der Logik, der Wahrscheinlichkeitsrechnung oder der Maximierung des erwarteten Nutzens“. Aus mathematischer Sicht sind Wahrscheinlichkeit und Logik elegante Systeme, sie beschreiben jedoch nicht, wie Menschen wirklich urteilen. Dazu ein kleines Beispiel: Ein Entscheidungstheoretiker einer Universität überlegte hin und her, ob er den Ruf einer anderen Universität annehmen sollte oder nicht. Sein Kollege nahm ihn zur Seite und empfahl ihm, seinen erwarteten Nutzen zu maximieren. Daraufhin entgegnete der Professor, er solle doch damit aufhören, denn diesmal sei es ernst! Heuristiken beschäftigen sich mit der Frage wie Menschen im Alltag tatsächlich urteilen und entscheiden, meist ohne Wahrscheinlichkeiten und Nutzen zu berechnen. Traditionell herrscht die Annahme der Mensch sei ein Homo Oeconomicus. Nach dieser Definition müsste er mit unbegrenzter Zeit, Wissen und rechnerischen Kapazitäten ausgestattet sein. Entscheidungen im Alltag sind jedoch unter Unsicherheit und begrenzter Zeit zu treffen und das Gehirn eines Menschen ist, entgegen der traditionellen Vision, kein Laplacescher Dämon. Aber auch wenn keine optimale Lösung zu erkennen ist, ist der Mensch nicht zur Untätigkeit verdammt oder zum Scheitern verurteilt. Mit Hilfe von Heuristiken kann er gute Lösungen finden. Die traditionelle Interpretation von Rationalität wirft nun folgende Fragen auf, die wir uns mit Hilfe von Heuristiken beantworten wollen. Wie kann eine Person vernünftige Entscheidungen unter begrenzter Zeit und begrenztem Wissen treffen?