Der Tango Argentino ist seit seiner Entstehung Anfang des 20. Jahrhunderts Projektionsfläche zahlreicher klischeehafter Zuschreibungen. Einst als verrucht, aufreizend und als Tanz der Unterschichten verschrieen, blieb ihm der Ruf des Anrüchigen bis heute erhalten. Doch was steckt hinter den Klischees? Ist der Tango tatsächlich erotisch und ein Machotanz, und was bewegt in der heutigen Zeit Menschen in Österreich dazu sich diese transkulturelle Praktik anzueignen und sie mitunter zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Lebens werden zu lassen? Johanna Resetarits ging diesen Fragen im Zuge ihrer Feldforschung in der Wiener Tangoszene auf den Grund und präsentiert in ihrem Buch "Der Tango und das Gefühl" einige Ansätze, wie die Grundelemente des Tanzes sich auf dessen besondere Anziehungskraft auswirken.